(Procrastinate! Music Traitors / Triple Crown Records)

Nach dem letztjährigen Album "Instigator", welches in voller Bandstärke eingespielt wurde, hat es KEVIN DEVINE immer noch in den Fingern gejuckt. So wird er nun "We Are Who We've Always Been" veröffentlichen, welches als reduziert-minimalistische Akustikversion des oben genannten Werks fungieren soll. Es ist beileibe nicht nur die Übersetzung ins rein akustische, sondern es werden auch weitere Interpretationsspielräume geschaffen, die die Kompositionen in ein anderes Licht rücken sollen.

Es ist natürlich immer der jeweiligen Stimmung des Zuhörers geschuldet, wie man ein "leises" Album aufnimmt. Entweder es entsteht der Eindruck von kompletter Langweile und Überflüssigkeit oder man lässt sich fallen und lauscht konzentriert den feinen Klängen. Gerade jetzt zur herbstlichen Jahreszeit, ist ein guter Zeitpunkt für Besinnung und einer "laid-back"-Stimmung. Trotzdem müsste in meinen Augen solch ein ruhiges Album genug Spannungsmomente haben, um die Aufmerksamkeit des geneigten Zuhörers über einen längeren Zeitraum zu gewinnen.

Ich gebe zu, dass ich die Karriere von KEVIN DEVINE nach der Auflösung seiner EmoRock-Band Miracle of 86 nicht mehr wirklich verfolgt habe. Seine zerbrechliche Art zu singen, muss man mögen, um nicht irgendwann deprimiert aus dem Fenster zu springen. Bisher dachte ich, dass ich zu diesen Menschen gehöre, die Herrn DEVINEs Stimmlage gut abkönnen - nach mehrfachen Versuchen, das vorliegende "We Are Who We've Always Been" in einem Rutsch durchzuhören, muss ich allerdings feststellen, dass dem doch nicht so ist.

Macht euch selbst einen Eindruck:

Am Liebsten würde ich eine Bewertung entfallen lassen, weil ich die Befürchtung habe, eine ungerechte Benotung zu vergeben. Aber da Rezensionen ja immer subjektiv sind und wir unabhängig sein können, kann ich mit bestem Gewissen eine unterdurchschnittliche Blitzeverteilung vornehmen, da ich das KEVIN DEVINE-Album langweilig, unbedeutend und überflüssig finde. Hier passiert wenig bis gar nichts, was eine Erwähnung wert wäre.

Album-VÖ: 20.10.2017