(Uncle M Music)
BANANA ROADKILL aus Münster/ Hannover ist ein Duo, welches sich im weitesten Sinne dem Indierock in all seinen Facetten widmet. Mit Gitarre und Schlagzeug bewaffnet und dem Einsatz von Synthesizer und elektronischen Loops wird ein Sound entwickelt, der es wert ist entdeckt zu werden.
Moment! Ein Duo im alternativen Rock? Da war doch was. Klar ist das nicht einzigartig und Bands wie Royal Blood, Japandroids, The Black Keys oder Death From Above 1979 beweisen teils auf erstaunliche Weise, was mit nur zwei Instrumenten, Gesang und jeder Menge Kreativität möglich ist.
BANANA ROADKILL veröffentlichen ihr Album "A Quiet Conversation" digital über Uncle M Music oder in Eigenregie (Link siehe unten). Aufruf: "Support Your Local Scene!"
'Cause' tastet sich nachdrücklich in den Vordergrund und eröffnet "A Quiet Conversation" zuerst mit leichtem New-Wave-Einschlag, um dann mit mehrstimmigen Gesang im Chorus Richtung Midwest-Emo abzubiegen. Dazu zerrt ein energiegeladenes Riff und druckvolle Trommelarbeit. Spannend!
Spätestens ab dem zweiten Song 'Conversation' fällt leider auf, dass der Gesang etwas dünn produziert ist, so dass dieser der erzeugten Wucht der Instrumente immer "hinterherläuft". Ansonsten kann auch dieser Track überzeugen - geht in Richtung Masters Of Reality. Es gibt wahrlich schlechtere Referenzen. Wie elegant sich 'Lights' und 'Mask' durch ein Brett aus Post-Rock und Alternative durchmanövrieren, wird einem erst beim zweiten oder dritten Hördurchgang bewusst. Chapeau!
'Done' und 'Run' wiederum haben eine kleine Punk-Kante an Bord, die die Kompositionen verdammt kompakt machen und nach vorne treiben. BANANA ROADKILL loten ihre Kreativitätsgrenzen perfekt aus und schaffen Dynamiken, die im Kopf hängenbleiben. Man muss allerdings sagen, dass es viel Aufmerksamkeit und Geduld benötigt, um sich in die Welt der beiden Musiker fallen zu lassen. Aber man wird belohnt mit Liedern wie 'Box', die Post-Rock-Heroen wie z.B. Maybeshewill in nix nachstehen.
Ein kompletter Ausfall ist dennoch zu vermelden, auch wenn dieser als Spass gedacht war. 'Tragedy' bricht den Spannungsaufbau des Albums unnötig und ist auch musikalisch ein Ärgernis - so ein nerviger Jahrmarktsschunkler hätte echt nicht sein müssen - sorry Jungs! Als Entschädigung sei 'Collapse' genannt, der mit feinem Pop-Appeal das Album beendet.

Banana Roadkill Photo by Eike Sorgatz
"A Quiet Conversation" ist ein tolles Album geworden, welches uns BANANA ROADKILL präsentieren. Für Fans von Post-Rock und druckvollem Indie-Rock gibt es einige Perlen zu entdecken. Die volle Punktzahl kann es wegen einigen Kleinigkeiten nicht geben, aber das ist schon überdurchschnittlich gut.
http://bananaroadkill.bigcartel.com/
Album-VÖ (digital): 03.11.2017