Die SIMPLE MINDS arbeiteten bereits an ihrem neuen Studioalbum, als sie die Aufnahmen für ein spontanes, außerplanmäßiges Akustikprojekt unterbrachen. Letzteres änderte ihre Einstellung gegenüber ihrer Musik grundlegend.

Nach dem großen Erfolg von „Big Music" (2014) packten sie ihre größten Hits wie 'Promised You A Miracle' und 'Don't You (Forget About Me)' in ein neues musikalisches Gewand. Das überragende Echo auf „Simple Minds Acoustic" inspirierte Frontmann Jim Kerr und Gitarrist Charlie Burchill dazu, die Sicht auf ihr Schaffen komplett zu überdenken.

„Als wir die Akustiksongs live spielten, entdeckten wir plötzlich so viele neue Dinge, die wir ausprobieren konnten.", sagt Jim. „Ich bemerkte einen wirklichen Unterschied bei Charlie. Er war schon immer ein Gitarrenheld wider Willen – wegen der Effekte, die er nutzt, denken bis heute viele Menschen, dass seine Parts von einem Keyboard stammen. Es steckte so viel Emotion in seinem Spiel, es klang atemberaubend. Innerhalb weniger Tage wusste ich, dass das der Stil unseres neuen Albums sein musste. Unser Sound sollte minimalistischer und emotionaler klingen, so als wären wir eine ganz neue Band. Es war großartig, nach der Tour mit dieser Einstellung weiter zu arbeiten. Sie gab uns Abstand und Klarheit."

„Es ist großartig, an verschiedenen Projekten zu arbeiten.", fügt Charlie hinzu. „Die Akustiktour beeinflusste den Schaffensprozess von „Walk Between Worlds" maßgeblich. Als wir ins Studio zurückgekehrt waren, hatten wir die Liveperformances noch im Kopf. Beide Projekte sind so unterschiedlich, aber gingen dennoch Hand in Hand ineinander über."

Jim Kerr und Charlie Burchill sind die kreativen Köpfe der Simple Minds, die sich vor 40 Jahren in Glasgow gründeten. Eine Zeile aus David Bowies „The Jean Genie" inspirierte sie zu ihrem Bandnamen.

Am Morgen nach der letzten Show der Big Music Tour im Dezember 2014 kehrten sie ins Studio zurück um sich direkt wieder der Arbeit an "Walk Between Worlds" zu widmen. Das Gorbals Sound Studio ist nur einen Steinwurf von jenem Ort entfernt, an dem die beiden aufgewachsen waren.

Ursprünglich plante das Duo, den cineastischen Stil von „Big Music" fortzusetzen. „Die positiven Reaktionen auf dieses Album gaben uns neue Energie und wir wollten so schnell wie möglich an diesen kreativen Pfad anknüpfen.", erklärt Jim weiter. „Die ersten beiden Songs, an denen wir arbeiteten, klangen auch sehr ähnlich. Doch als wir nach der Akustiktour weitermachten, nahm das Album plötzlich eine eigene Identität an. Die Musik und die Texte sind die Eckpfeiler eines jeden guten Tracks. Früher ging es uns, wie viele Bands in den 80ern, nur darum, dass ein Stück spannend klang, doch sie waren mitnichten mit Songs von Bob Dylan oder Neil Young vergleichbar. Heute wissen wir, wie wichtig die Qualität der Melodie und Texte ist."

"Walk Between Worlds" wurde im Abbey Road Studio aufgenommen und von der Band selbst, sowie Andy Wright und Gavin Goldberg produziert. Beide wirkten bereits bei „Big Music" mit. Das Album enthält acht Songs und ist in zwei eindeutige Seiten aufgeteilt: die erste widmet sich mit „Summer" und „The Signal And The Noise" mehr den glasklaren Gitarren und den New Wave Grooves der Post Punk-Ära. Die zweite klingt mit dem Titeltrack und „Barrowland Star" wie ein Filmsoundtrack.

„Es ist ein Oldschool Album: die zwei Seiten spiegeln auch die klassische LP wieder, mit der wir aufgewachsen sind.", führt Jim weiter aus. „Die Eurosynths auf der ersten Seite erinnern an ‚Empires And Dances' oder ‚Sons And Fascination/Sister Feelings Call'. Die zweite Seite wirkt mit seinem großen Kinosound eleganter und thematischer."

Im Februar folgt eine ausführlich Besprechung des SIMPLE MINDS Albums. So lange müssen wir uns noch gedulden.