(Edged Circle Productions/ Soulfood)
MAGICK TOUCH ist ein Trio aus Bergen/Norwegen, welches sich dem traditionellen Hardrock mit Heavy-Kante verschrieben hat und dies auch schon auf ihrem Debüt "Electrick Sorcery" von 2015 relativ beeindruckend zum Besten gegeben hat.
Das Jahr 2018 wird ebenso rockig gestartet, denn MAGICK TOUCH schicken sich an, mit "Blades, Chains, Whips And Fire" das erste Highlight für langhaarige Kuttenträger rauszuhauen. 'Under The Gun' legt zumindest schon einmal gut vor - hat ein ordentliches Up-Tempo und erinnert an die glorreichen Spät-Achziger, als Bands wie Mötley Crüe oder L.A. Guns die Szene des Hardrocks/Sleaze dominiert haben. 'The Great Escape' nimmt sich etwas zurück und lebt vom mehrstimmigen Chorus - neben dem gekonnten Gitarren-Solo, gibt es aber sonst keine Bonuspunkte zu vergeben. Leider wirkt der Song etwas altbacken.
Auch 'Midnight Sadusa' und 'Believe In Magick' kommen nicht so richtig aus dem Quark und dudeln etwas uninspiriert im mittleren Geschwindigkeitsmodus. Hier fehlt einfach der nötige Kick - natürlich beherrschen die Herren ihre Instrumente und technisch mag ihnen auch niemand etwas vorwerfen, allerdings gehört zumindest ein klitzekleines Alleinstellungsmerkmal dazu, um nicht als Jahrmarkt-Coverband der goldenen Hairmetal-Dekade gebrandmarkt zu werden.
'Polonium Blues' hätte auch gut als Experimental-Track auf eines der "Use Your Illusion"-Alben von Guns 'n Roses gepasst. Das Trio macht schon einen ganz guten Job und kreiert einen Sound, der aufgrund der Erfolge von Bands wie Steel Panther oder dem Comeback von eben Guns 'n Roses enorm angesagt ist. Allerdings sei angemerkt, dass Songs der Marke 'Siren Song' oder 'Lost With All Hands' eine zweite Gitarre gut getan hätte.
MAGICK TOUCH fangen sich rechtzeitig zum Ende der Platte und können mit einem feinen Semi-Sing-A-Long ('Electrick Sorcery') und einem ausufernden, aber immer spannenden 6-Minuten-Song ('Blades, Chains, Whips And Fire') das Ruder noch rumreißen, so dass das zweite Album der Skandinavier die Latte der Balanglosigkeit locker überspringt und auf Höhe von "netter Zwischendurch-Musik" hängenbleibt.

Magick Touch Photo by Christian Misje
Wer das Jahr 2018 mit einem klassischen Hardrock-Album beginnen möchte und auch dem Sleaze-Rock der 80er nicht gänzlich abgeneigt ist, darf sich über "Blades, Chains, Whips And Fire" der Norweger MAGICK TOUCH freuen.
Album-VÖ: 05.01.2018