(Victory Records/ Soulfood)
Kanada wird nicht müde uns immer neue Bands zu präsentieren, die mit Frische und Kreativität das Punkrock oder Hardcore-Genre aufmischen wollen (vgl.: Silverstein, The Flatliners, Propagandhi, Cancer Bats, Pup, Seaway). Nun also WE WERE SHARKS, die sich übergeordnet im PopPunk-Segment sehen und als besonderes Schmankerl drei (!) Gitarristen zu bieten haben. Ob man diese auch zweckdienlich einsetzt oder alles zugekleistert wird?
'Beyond Repair' eröffnet den bunten Reigen. Technisch sehr versiert und mit dem Händchen für geile Hooklines und Refrain-Eröffnungen. Die Melodie ist natürlich im PopPunk-Käfig gefangen und kann bekannte Muster auch nicht unbedingt durchbrechen. Sänger Randy Frobel findet aber genau den richtigen Mix zwischen jugendlichen Spirit und einer erwachsenen Note. 'Drop The Act' und 'Hotel Beds' blasen ins gleiche Horn und dürfte allen Four Year Strong oder Set Your Goals-Addicts gefallen. Aber auch Liebhaber der "New Wave of PopPunk" (Trash Boat, Handguns, Neck Deep) können glücklich im Dreieck springen.
Bei 'Ashley' ist das Tempo noch etwas zackiger und begibt sich stellenweise in Skate-Punk-Gefilde. Das dann nachfolgende 'Stay' ist dann mehr eine Fingerübung, die fast schon Füller-Niveau hat. Dafür punktet 'Late Bloomer' mit einem Gastbeitrag vom Broadside-Sänger Olli Baxter...hier hört man auch schön die Nuancen raus, was beweist, dass nicht alle Frontmänner von poppigen Punkbands gleich klingen. 🙂
Während 'Sober', 'Never Looked Better' und 'July' locker reinlaufen, leidlich unterhalten aber keine größeren Überrschungen bieten, ist der Abschlußtrack 'Always You' unerwarteterweise keine Ballade, sondern überrascht mit einem alles umarmenden Sound, der so auch gut ins Stadion passen würde.
WE WERE SHARKS haben mit "Lost Touch" ein mehr als solides PopPunk-Werk hingezaubert, was sich nicht hinter den genannten Referenzen verstecken muss - und altgedienten Hasen wie etwa New Found Glory haben die Jungs mittlerweile auch den Rang abgelaufen. Ach ja...der Sound auf "Lost Touch" ist recht fett und druckvoll, drei Gitarristen hätte es dafür aber nicht gebraucht. 🙂
Album-VÖ: 23.02.2018