(Spinefarm/ Universal Music)
Solider harter Rock, der auch gerne im Post-Grunge wildert. Manchmal muss es einfach nicht mehr sein. Die Engländer STONE BROKEN bedienen mit ihrem zweiten Album "Ain't Always Easy" diese Schublade und haben elf Tracks im Gepäck.
'Worth Fighting For' gelingt ein standesgemäßer Einstand und überzeugt mit einem kompakten Sound, einer gelungenen Hookline und einem recht netten Chorus, der genug Wiedererkennung besitzt, um sich im Gehörgang festzusaugen. Der nachfolgende Track 'Let Me See It All' nimmt sich etwas zurück, hat aber ebenfalls eine feine Melodie. Bisher überzeugen STONE BROKEN auf ganzer Linie und man muss konstatieren, dass die Produktion echt fett geworden ist. Hinter den Reglern hat Romesh Dodangoda Platz genommen, der auch schon Alben von Motörhead, Funeral For A Friend oder Bullet For My Valentine veredelt hat.
'Heartbeat Away' rockt ebenfalls in bester Stone Sour/ Puddle Of Mudd-Manier, während 'Home' den Status einer Quoten-Ballade nur leidlich erfüllt und über beliebige Standards nicht hinauskommt. 'Follow Me' und 'I Believe' folgen dieser Linie leider und können mich nicht abholen - es fehlt etwas der "Wumms", diese Dringlichkeit, die den Anfang des Albums so spannend gemacht hat.
STONE BROKEN verorten sich selbst im Hardrock-Genre, bei Songs der Marke 'Just A Memory' oder 'Doesn't Matter' kommt dagegen so lauwarmer Alternative-Pop-Rock raus, der an die schlimmsten Seiten von Daughtry oder 3 Doors Down erinnert. Handwerklich okay, aber uninspiriert und auf Sicherheit bedacht.
Zum Ende wird nochmal die Kurve gekriegt und STONE BROKEN beweisen mit 'Otherside' und 'The Only Thing', dass sie sich wunderbare Melodien erarbeiten und diese so dynamisch vortragen können, dass man schon Interesse entwickelt, das Quartett auch mal live zu erleben.

Stone Broken Photo by Paul Harries
"Ain't Always Easy" ist ein fast makelloses Album, vielleicht zeitweise etwas langweilig - aber das ist nur meine subjektive Einschätzung. Für Fans oben genannter Referenzen könnte STONE BROKEN eine gute Alternative sein.
Album-VÖ: 02.03.2018