(Spitfire Music/ SPV)

Die alten Männer und der Rock. THE DEAD DAISIES (Durchschnittsalter jenseits der 50) wurden 2013 von David Lowy in Australien gegründet und versteht sich als Musik-Kollektiv, welches sich gerne von Album zu Album neu formiert und einige der bekanntesten Rocker in seinen Reihen wähnt. Das aktuelle Line-Up besteht neben Lowy aus Marco Mendoza (Black Star Riders/ Thin Lizzy), John Corabi (Mötley Crüe/ Ratt), Doug Aldrich (Whitesnake/ Dio) und Deen Castronovo (Journey/ Bad English). Dass schon mit Größen wie Kiss, Guns 'n Roses oder Def Leppard getourt wurde, spricht ebenfalls für sich.

Geballte Kompetenz kann man wohl behaupten. Das vierte Album "Burn It Down" lässt wieder die gute alte Zeit aufleben - 70er-Feeling trifft auf 80er-Jahre-Hardrock und den Facettenreichtum von heutigen Produktionsstandards.

'Resurrected' eröffnet das Album mit einem soliden, druckvollen Hardrocker, dem man seine Erfahrung und musikalische Weisheit sofort anhört. Jedes Riff sitzt perfekt, die Rhythmus-Fraktion zockt auf den Punkt und Sänger Corabi kann seine Sleaze-Rock-Vergangenheit perfekt nutzen. Sehr variabler Einsatz seiner Stimme, die angenehm fest, rauchig und whiskeygeschwängert daherkommt. 'Rise Up' bestätigt den positiven Ersteindruck und überrascht mit einem fettem Gitarrensolo in der Mitte des Songs.

Beim Titelsong werden ein paar Gänge zurückgeschaltet, aber es bleibt intensiv - ein Blues-Rocker par excellence, der einem einen wohligen Schauer den Rücken runterrieseln lässt, sofern man mit dieser Musikgattung etwas anfangen kann. 'Judgement Day' schliesst sich dem an - klingt wie die Männerversion von 'Blaze Of Glory'. 🙂

'Set Me Free' fühlt sich irgendwie überflüssig an, wird aber vom nachfolgenden 'Dead And Gone' aufgefangen, welcher wieder gut pumpt und die Energie fliessen lässt. Man merkt, dass sich das All-Star-Ensemble nicht auf ihren jeweiligen Legendestatus ausruhen, sondern beweisen will, dass man auch kur vor der Rente noch genug Feuer im Arsch hat, um ein mächtiges Rockalbum einzuspielen. Der Beweis liegt nun in Form von "Burn It Down" vor.

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The Dead Daisies Photo courtesy of Spitfire Music SPV

Mit minimalen Abstrichen und trotz der Tatsache, dass genretypische (man kann schon fast klischeebehaftete sagen) Merkmale die Überhand gewinnen, muss man THE DEAD DAISIES zu "Burn It Down" gratulieren, denn so ein homogenes und powervolles Hardrock-Album habe ich lange nicht mehr hören dürfen.

Album-VÖ: 06.04.2018