(Gunner Records/ Broken Silence)
Nach der Auflösung der großartigen No Weather Talks, musste man glücklicherweise nicht lange warten bis ein Nachfolge-Projekt angeschoben wurde. 3/5 NWT plus neuer Sänger ergibt ARTERIALS. Melodischer Punkrock war die Zielvorgabe - dies wurde mit dem Debüt "Constructive Summer" dann auch umgesetzt. Mit dem Bremer DIY-Label Gunner Records im Rücken, hat jetzt jeder die Möglichkeit auszuchecken, ob Erwartungen und Hoffnungen erfüllt werden.
Die ersten drei Songs ('We All Float Down Here', 'Page Turner' und 'Precious Souls') sind durch und in meinem Hirn blinkt es quasi leuchtend rot: As Friends Rust, verdammtnochmal!! Stark, wie es ARTERIALS schaffen, diese Wucht und Energie einzufangen, die damals schon die Gainesville-Band zu etwas ganz Besonderen gemacht hat. Straight-melancholischer Punkrock-Sound, der mit angenehm rauer Stimme nach vorne getragen wird. Apropos Gainesville: Ein paar Referenzen lassen sich im Laufe von "Constructive Summer" ebenfalls noch ausmachen - Gunmoll scheinen durch und natürlich Hot Water Music, wobei hier die No Idea-Zeit respektvoll berücksichtigt wird. 🙂
Meine Fresse - "Constructive Summer" läuft einfach gut rein. Jeder Song sorgt dafür, dass das Album als Gesamtkunstwerk wahrgenommen wird, da die Tracks nicht nur einzeln stehen, sondern in sich schlüssig konzipiert sind und als Ganzes einen überragenden Eindruck machen. Bei 'Atlas' lugt Alkaline Trio um die Ecke und auch Make Do And Mend lassen es sich nicht nehmen Einfluss geltend zu machen ('Between The Gutter And The Stars'). Trotzdem sind ARTERIALS eigenständig und beweisen nur, dass sie eine hervorragende musikalische Sozialisation genossen haben.
ARTERIALS haben mit "Constructive Summer" ein überraschendes, referenzielles und erfrischend lockeres Punkrock-Album veröffentlicht, welches mega Spass macht und den Übergang von Frühling auf Hochsommer als Soundtrack der Stunde bestens begleitet.
Album-VÖ: 20.04.2018