(SharpTone/Nuclear Blast/Warner)

Eine Variante des Post-Core bedient sich ja gerne an der Brutalität des Hardcores und quasi gleichzeitig am Süßholzraspeln des Pop-Punk. Derzeit bekannteste Vertreter dieser Spielart sind A Day To Remember, Silverstein oder Beartooth. Auch Anfang der 2000er-Jahre war diese Spielart schon einmal massiv angesagt (kennt noch wer Glasseater oder Keepsake?) und hat sich dann aufgrund der vielen durchschnittlichen Veröffentlichungen totgeritten. Ob SINK THE SHIP aus Cleveland der Sargnagel für das Genre sind oder doch noch spannende Kompositionen auf "Persevere" zu finden sein werden, obwohl eigentlich alles ausgereizt und gesagt worden ist?

Diese Mischung aus Metalcore, Pop-Punk und einer sehr dichten Produktion, die teilweise sehr technisch klingt, haben SINK THE SHIP definitiv drauf, was man an den ersten paar Songs gut herausfiltern kann. Wirklich gute Hooklines, die in mitsingfähige Refrains kulminieren. Growls, der ein oder andere Breakdown und gut getimte Background-Chöre sind weitere Zutaten, die Tracks wie z.B. 'Second Chances', 'Strike First' oder 'Put Up Or Shut Up' gut stehen und die typischen Merkmale des Stils hervorheben.

In der zweiten Hälfte des Albums wird es "softer", d.h. der cleane Gesang überwiegt und "Perservere" hat Songs an Bord, die ohne aggressives Geshoute auskommen ('Deadweight', 'Take This To Heart'). Zudem ist der Abschlusstrack rein akustisch ('Domestic Dispute') und damit zweimal auf dem Album vertreten. Die "Heavy-Version" von 'Domestic Dispute' wird übrigens gesanglich vom Chunk! No Captain, Chunk!-Frontmann Bert Ponc unterstützt. Und wo wir gerade bei Gastsängern sind - auch 'Everything' wurde extern veredelt und zwar mit Miss May I-Schreihals Levi Benton. Als kleine Überraschung sollte auch der Track 'Exposing The Hype' genannt werden, der gekonnt mit Post-Rock-Elementen spielt und somit die Spannung aufrecht erhält.

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Sink The Ship Photo courtesy of SharpTone

SINK THE SHIP bewegen sich in einem Genre, indem es verdammt schwer ist Akzente zu setzen, um aus der Masse hervorstechen zu können. "Perservere" hat definitiv einige spannende Ansätze, die lohnen gehört zu werden. Ansonsten ist das vorliegende Album durchaus als solide einzustufen und passt als Alternative gut zu den oben erwähnten Referenzbands.

Album-VÖ: 27.04.2018