(Epitaph/ Indigo)

Mit ihrem zweiten für Epitaph Records (nach "Runners In The Nerved World" von 2014) und ihrem fünften Album insgesamt, melden sich THE SIDEKICKS zurück. Genau richtig für den Start in die warme, sommerliche Jahreszeit, denn das Quartett ist bekannt für seine unaufgeregten und wunderbar kompakten Songs, die ihre Schnittmenge aus straighten Punkrock, easy Indie-Rock und der richtigen Kante Pop-Appeal addiert. Ob auch "Happiness Hours" dieses Schema verfolgt?

Mit Schwung eröffnet 'Other People's Pets' in anderthalb Minuten die Platte und sorgt schon einmal für die ersten Schmunzelattacken, da kurz und prägnant eine Strophe, ein Chorus und anschliessendes wildes Indiegitarren-Gezupfe den Song ausmacht. Es folgt 'Mix For A Rainy Day', der als klassischer THE SIDEKICKS-Song gelten kann - genauso wie es 'Twins Twist' und 'Win Affection' danach sind. Hier wird nicht wild herumexperimentiert und versucht Akkordabfolgen zu finden, die noch niemals jemand gespielt hat - das ist auch nicht der Wunsch der Band. Sie wollen entspannte Songs kreieren, die niemanden weh tun, gut unterhalten und dem Zuhörer eine gute Zeit gönnen.

Es gibt auf "Happiness Hours" zwei recht kurze Kompositionen, die minimalistisch gehalten sind und an Iron & Wine oder William Fitzsimmons denken lassen - 'A Short Dance' und 'Elegy For Tim' stimmen in ihrer Form und Umsetzung melancholisch und traurig, fühlen sich aber unerlässlich im Kontext des Albums an, da der Spannungsbogen gespannt bleibt.

Songs wie der Titeltrack, 'Summer And The Magic Trick' oder 'Don't Feel Like Dancing' wiederum verquicken das Beste aus Indie-Gitarren-Sound und Punkrock-Background und sind somit die nächstbeste Wahl für Menschen, die noch immer an den Auflösungen/ Bandpausen von The Weakerthans oder The Promise Ring zu knabbern haben.

The_Sidekicks_Photo_by_Nick_Fancher

The Sidekicks Photo by Nick Fancher

Mein Fazit für "Happiness Hours" von THE SIDEKICKS fällt genauso unspektakulär aus, wie es die vorliegende Platte vorgibt. Perfekter, entspannter Indie-Rock, dem eine gewisse Melancholie innewohnt, aber trotzdem auf der Sonnenseite des Lebens steht. Da die gewissen Ecken, Kanten und Reibungspunkte fehlen, ist "Happiness Hours" aber auch keine Platte, an die man sich lange erinnert. Sie ist da, stört nicht und unterhält. Nicht mehr, nicht weniger.

Album-VÖ: 18.05.2018