(7hard/Membran)
Mit etwas Verspätung präsentieren wir euch nun unsere Meinung zum Debütalbum der Hamelner Metalcore-Kapelle SONIC SKIES. Die fünf Jungs lassen auf "Drifter" nichts anbrennen und nehmen auch keine Gefangenen. Was es hier auf die Ohren gibt, hat Hand und Fuß, und was mir an dem Album ganz besonders gefällt: es versucht nicht, mehr zu sein, als es ist! In den letzten Monaten ist es so sehr Trend geworden, irgendwie andersartig zu sein, egal, ob das nun passend ist oder nicht, wichtig war nur, dass man ein eigenes „Special Feature“ vorweisen konnte, sodass es hier quasi schon wie „speziell“ anmutet, dass man ein lupenreines Metalcore-Album, sogar komplett ohne Cleanvocals auskommend, serviert bekommt.
Schon nach den ersten paar Sekunden weiß man ziemlich genau, was einen in den folgenden Minuten alles so erwarten wird. Mit kraftvollem, leicht kehligem Gebrüll, das nichtsdestotrotz hervorragend verständlich ist, sind es neben der Produktion (aus den Daily Hero Studios in Berlin) insbesondere die Vocals, die einen direkt abholen. Schlagzeug und Bass bilden ein sattes, gut heraushörbares Fundament, über dem sich die Gitarren in voller Pracht entfalten können. Schön trocken, aber nicht zu klinisch. Sowohl der Opener 'Refuge' als auch das darauf folgende 'Empire' krachen in sattem Midtempo los und peitschen zwischenduch mal mit Uptempo-Beats ein.
Erstmalig in voller Pracht zeigen sich SONIC SKIES bei dem Song 'Polaris', der komplett abholt, mitreißt und die Stärken der Band hervorhebt: emotionale Momente erschaffen, die im Ohr hängen bleiben.

Photo by Isabel Dröge Fotografie
Mit 'Loathe' haben die Jungs einen weiteren Kracher im Gepäck, der mal ausnahmsweise ziemlich forsch loslegt, aber auch 'Rosebud' steht dem energetisch in nichts nach.
Mit 'iCarus' kommt wieder so ein ganz besonderer Song wie schon 'Polaris'...
Will ich das Haar in der Suppe suchen, so muss man schon zugeben, dass vom spieltechnischen Niveau her alles nach dem Prinzip „Keep it simple“ gearbeitet wurde. Mir fallen spontan "The Caitiff Choir" von It Dies Today oder "Beauty and the breakdown" von Bury Your Dead ein… aber ganz ehrlich? Es gibt echt schlechtere Referenzen.
SONIC SKIES Debüt "Drifter" schlägt ein wie Mike Tyson, nur ohne Ohrabbeißen!
Verdiente 5,5 von 6 Blitzen!
Album-VÖ: 29.06.2018