(Concord Records/ Universal Music)
Okay, ich sage mal so: Meine anfängliche Begeisterung vorliegendes Album zu besprechen hielt sich stark in Grenzen. Bandname öde, Bandfoto lame, Albumtitel 08/15. Mehr als eine durchschnittliche Punktzahl (bzw. Blitzlichtgewitter) wird es eh nicht geben. Dazu die nichtssagenden Aussagen über die inhaltliche Ausrichtung des Werks (Wörter wie "Selbstreflexion" und "Selbstverbesserung" fallen da - puh!) und meine Stimmung war ins Bodenlose gefallen. Aber mal hören, ob die zugegebenermaßen oberflächlichen Vorurteile widerlegt werden können.
"All Of This Life" beginnt ziemlich einladend und gut gelaunt mit 'Life To Fix' - ein schöner Blues-Rocker, der die Americana-Roots nicht versteckt und eine leichte Royal Blood-Schlagseite mitbringt. Doch, macht Lust auf Mehr! Es folgt 'I'm Getting Better (And I'm Feeling It Right Now)', der noch mehr Spass transportiert und durch den Mundharmonika-Einsatz enorm nach vorne drückt und das Tanzbein von ganz alleine zum schlackern bringt. Viel besser macht das The White Buffalo auch nicht. 'Goodbye To The Hard Life' überrascht mit der hohen Singstimme und einem zurückgelehnten Blues. Im Grunde haben mich THE RECORD COMPANY schon jetzt positiv umgestimmt.
Das ganze Album sprüht nur so von Oldchool-Elementen, die die Roots des Rock 'n Roll genüsslich vor einem ausbreiten - wenn man Bock auf dieses Genre hat, ist "All Of This Life" ein Sure-Shot. Bei Songs wie 'Make It Happen', 'Coming Home' oder 'Roll Bones' schleicht sich bisweilen ein kleines Grinsen ins Gesicht, weil der respektvolle Tribut mit treffsicheren Hooklines zu Hüftschwüngen en masse einlädt. Hier klingt mal The Black Keys durch, dort denkt man an INXS und immer sind die alten The Rolling Stones nicht weit weg.
Ich sage "Chapeau" und möchte dazu aufrufen nicht immer dem Ersteindruck zu folgen, sondern Platten immer eine Chance zu geben - auch dann, wenn sie langweilig und unhip "aussehen". Dann würde man nämlich im Zweifel so Mini-Highlights wie "All Of This Life" von THE RECORD COMPANY verpassen. Wäre schade drum.
Album-VÖ: 22.06.2018