(Sumerian Records)
Gerne würde ich an dieser Stelle darüber berichten, wie BETWEEN THE BURIED AND ME die Qualität ihres großartigen Albums “Automata I” nicht nur erneuern, sondern sogar noch in der Lage sind, eins draufzusetzen. Was gleich folgt, ist Jammern auf extrem hohen Niveau, das sei vorweg gesagt, aber: leider kann mich "Automata II“ nicht ganz so überzeugen wie der Vorgänger. Dafür gibt es vielerlei Gründe, und manche muss ich vielleicht einfach bei mir suchen. Und trotzdem haben wir es mit einem Geniestreich zu tun.
Ganz ohne Zweifel ist auch "Automata II“ ein großartiges Meisterwerk im Bereich progressiver Metal-Musik. Für mich ist das ganze vielleicht fast schon eine Spur zu progressiv. Mir fehlt die dicke Keule, die zwischendurch gerne geschwungen werden dürfte, stattdessen tönen mir Hammond Orgel und Blasinstrumente entgegen. Bevor überhaupt der erste Wortfetzen gesungen wird, sind die ersten zwei Minuten des Openers 'The Proverbial Bellow' bereits Geschichte. Langweilig wurde es bis dahin selbstredend nicht, aber ich fühle mich mit den vielen Ideen, die bereits zu Anfang abgefeuert werden, ein wenig überfrachtet. Doch dann: alles bricht in sich zusammen, ein ruhiger Part startet, ein wenig an Anathema erinnernder ProgPopRock, sehr schick, aber: Wo bleibt der nächste Knalleffekt?
Der kommt im zweiten von insgesamt vier Songs, aber anders als erwartet: Chanson-esque? Ziehharmonika, Tuba, Percussion, Piano… Wo zum Geier bleiben die Gitarren?
Die kommen im dritten Song 'Voice of Trespass'… Aber hallo, was ist das? Ein Hauch von Panzerballett bzw. dem Diablo Swing Orchestra schwebt im Raum. Coole Nummer, keine Frage, aber nicht meiner Hörerwartung entsprechend…
Mit dem abschließenden 'The Grid' stimmen mich BETWEEN THE BURIED AND ME noch einmal gnädig. Hier passt wieder alles, und in der Form hätte ich mir das gesamte Album gewünscht.
ALBUM-VÖ: 13.07.2018
Photo courtesy of Sumerian Records