(Pure Noise Records/ Soulfood)

Zwei Jahre nach dem kleinen Pop-Punk-Highlight "Distant Like You Asked" folgt nun das zweite Album "In Spite Of Me" des kanadischen Fünfers LIKE PACIFIC. Und da werden auch gleich Nägel mit Köpfen gemacht - mit dem Titeltrack nimmt der Hochgeschwindigkeitszug Fahrt auf und stoppt auch nicht beim nachfolgenden 'Sedatives'. Technisch einwandfreier Uptempo-Pop-Punk, der das derzeitige Niveau der Szene (u.a. Seaway, Broadside, Trash Boat usw.) ganz gut abbildet. Was immer etwas fehlt, ist das Alleinstellungsmerkmal.

LIKE PACIFIC kreieren einen Sound, der klar definiert ist, aber zumindest minimale Ecken und Kanten hat, um auch mal hängenzubleiben. Der Gesang ist zumeist sehr kontrolliert, aber wenn die Momente kommen, wo es kratzig wird, wo sich die Stimme fast überschlägt - dann sind die Augenblicke, die LIKE PACIFIC kultivieren sollten, um aus dem Wust der Veröffentlichungsflut aufzutauchen.

'The Spring' oder 'Steadily' sind solche Tracks, die aus der Masse hervorstechen und zeigen, welches Potential in den Jungs steckt. Wunderbar kompakt und ohne viel Fisimatenten - schöne Hooklines, tolle Refrains auf den Punkt. Leider besteht der Rest des Albums aus Durchschnittsware. Habe ich beim letzten Album in meiner Kritik noch die "fehlende Innovation" angesprochen, ist es jetzt der nicht vorhandene Mut, der LIKE PACIFIC nicht über eine Durchschnittsbewertung heben wird. Leider.

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Like Pacific Photo courtesy of Pure Noise Records

FFO: Real Friends, Knuckle Puck, WSTR, Woes, Roam, Homesafe. Alles eine Suppe - immer lecker, aber auf Dauer langweilig. LIKE PACIFIC reihen sich in die Aufzählung junger, aufstrebender Bands ein, die es schaffen wollen das Erbe von New Found Glory und Konsorten anzutreten. "In Spite Of Me" ist eine kleine Kampfansage, aber zum großen Titel wird es nicht reichen.

Album-VÖ: 27.07.2018