(Dangerbird Records / The Orchard)

"Normalerweise gibt es immer ein großes Talent in der Band und jemand, der immer hinterherhinkt. Was ich an Slothrust so einzigartig finde, ist, dass hier wirklich jeder ein außergewöhnliches Talent mit besonderen Fähigkeiten besitzt, es versteht Musik zu hören, zu spielen und darüber zu reden", lobhudelt der neue SLOTHRUST Produzent Billy Bush. Und der muss es wissen, denn in seiner Vita tummeln sich solch illustre Namen wie Garbage, The Naked And Famous, Neon Trees, Julia Stone, Fink, Foster the People, Natasha Bedingfield, Jake Bugg, Ilse DeLange und Boxer Rebellion. Zu großen Teilen alles Künstler welche sich gerne im Spannungsfeld zwischen Indie und reinstem Pop bewegen. Somit dürfte die Richtung für SLOTHRUST 2018 also feststehen.

SLOTHRUSTs Stil wird dem Neo-Grunge zugerechnet, allerdings durchfließt vor allem die zweite Albumhälfte von "The Pact" adeliges Pop-Blut. So erhaben wie in 'The Haunting' oder 'New Red Paints' hat man die aus Boston stammende Band zuvor noch nie gehört.

Opener und Leadsingle 'Double Down' gehört zu den schwungvolleren Momenten auf "The Pact" und glänzt mit einem recht eingängigen Gitarrenriff und einer wunderbar gepfiffenen Ohrwurmmelodie:

Die versammelten Wortspiele in 'Peach' rechtfertigen einen Blick auf das Lyric-Video:

Als Single-Hit hat man 'Planetarium' ausgewählt, auf welchem sich SLOTHRUST so aufgedreht und unruhig präsentieren wie auf keinem anderen Song des Albums. Laut Frontfrau Wellbaum geht es in 'Planetarium' um "die Art und Weise, wie der Mensch davon besessen ist, die Natur künstlich für den Voyeurismus neu zu erschaffen und sie gleichzeitig zu missbrauchen und zu zerstören. Wie seltsam es doch ist, das Wunder der Erde zu bewundern, während man gleichzeitig seine Ressourcen erschöpft und sie mit Müll füllt. Es macht mich krank, daran zu denken. Menschen sind die ultimativen Nehmer."

Mit einigen Ausnahmen ('Birthday Cake'; 'Fever Dogs') wird die Grundstimmung des Albums jetzt deutlich ruhiger. Das Tempo wird zurückgefahren und wenn man 'Walk Away' oder die bereits angesprochenen 'The Haunting' und 'New Red Paints' hört, kommt einem sogleich London Grammar in den Sinn. Das Highlight in meinen Augen ist jedoch der verkappte 80s-Track 'For Robin' und das nicht nur dank Saxophon.

Ändert die Wikipedia-Einträge. SLOTHRUST sind 2018 deutlich näher am anspruchsvollen Indie/Alternative-Pop als am „Neo-Grunge“. Was die ruhigen Nummern angeht funktionert das auch sehr gut, alles andere hat noch Potential nach oben.

Ende Januar kommen SLOTHRUST mit neuem Album für drei Konzerte nach Deutschland. Die Termine findet ihr hier: 

Slothrust - Tour 2019:

30.01.19 - Köln - Blue Shell
31.01.19 - Hamburg - Molotow Skybar
01.02.19 - Berlin - Privatclub

Der Song für die Playlist/das Mixtape: 'For Robin'

Album-VÖ: 14.09.2018