(Grand Hotel von Cleef)
ADAM ANGST haben mich persönlich 2015 mit ihrem Debütalbum ''Adam Angst'' komplett aus den Socken gehauen. Nun wird am 28.09.2018 der Nachfolger "Neintology" über Grand Hotel von Cleef veröffentlicht und ob das einen Lauscher wert ist finden wir jetzt raus.
Vorab ein paar Zahlen: Das Album hat elf Tracks und eine Laufzeit von ca. 32 Minuten und ist somit ganz knackig anzuhören.
Der erste Track, 'Der Beginn von etwas Großem', ist ein reines Instrumental und soll einen vermutlich stimmungsvoll in das Album einleiten. Ich muss sagen, dass der Track echt Spannung aufbaut und an sich eine coole Idee ist. Nur passt er für meinen Geschmack einfach nicht in das Gesamtbild dieses Albums, weil diese wunderschöne Atmosphäre die er schon fast perfekt aufbaut, einfach mit einem Vorschlaghammer zerstört - eben Punk - und auf einmal ist man auch schon beim nächsten Track. Hier wird man mit einem Gitarrenriff begrüßt. Der Track 'Punk' ist eine schöne selbstironische Darstellung der eigenen Punk Szene. Ein Track mit einem grandiosen Text, der auch „leicht daaaaaneeben“ sein darf. Es folgt die Single 'Alexa' und ich muss ganz ehrlich sagen, irgendwie wirkt diese auf mich mittlerweile so langweilig und öde wie kein anderer Song auf diesem Album. Der Text ist vielleicht ganz clever und mir gefallen auch die beiden kleinen „Growl“-Parts, am Ende von jedem Refrain, aber mehr positives hab ich echt nicht über dieses Lied zu verlieren. Obwohl, das Video dazu ist auch sehr schön geworden! Schaut selbst:
Beim folgenden Song wird man aber umso hellhöriger. 'Blase aus Beton' ist ein ganz typischer ADAM ANGST Track. Genauso 'Alle sprechen deutsch'. Dieser erinnert mich vom Arrangement her an 'Was der Teufel sagt' vom ersten Album. Hierzu gibt es ebenfalls ein Musikvideo:
Ich finde das Musikvideo eher schlecht geraten. Es wirkt auf mich geradezu langweilig, besonders wenn man es mit anderen Videos wie z.B. 'Splitter von Granaten' oder 'Alexa' vergleicht, welche echt super geworden sind.
Es folgt ein immenser Stimmungsbruch ('Damit ich schlafen kann'). Ich finde es sehr schön, dass ADAM ANGST auch mal ruhigere Töne anschlagen – ist mal was neues. Irgendwo ist es sogar schon ein Liebeslied, würde ich sagen. Aber diesem ruhigen „Liebeslied“ wird jetzt vom 'Kriegsgebiet' in den Arsch getreten. Ein Track mit Wut, mit einer „Jetzt-Reicht-Es-Mir-Einstellung“. Genau so viel Vibe bringt 'Immer noch' im Refrain mit. Textlich total abgefuckt – es geht um Aliens die auf die Erde kommen, aber wir sind hier immer noch in Deutschland. Dieses „interstellare Pack“ ist hier wohl leider nicht so willkommen. Dann gibt’s einen wunderschönen thematischen Bruch. Der nächste Track 'Alphatier' thematisiert das Außenseiter-sein, „denn ich bin, was ich bin!“ Absolut eins meiner neuen Lieblingslieder. Jetzt überrumpelt mich ein Song namens 'D.I.N.N.' - Dich immer Nazi nennen. Ein ziemlich kurzer aber sehr überzeugender Track. Und dann sind wir auf einmal schon beim letzten Track angekommen: 'Physik'. Einfach nur grandios. Es könnte eine Fortsetzung vom grandiosen Track 'Professoren', aus dem ersten Album, sein.
Alles in allem ist es ein schönes, knackiges Album in dem es auch mal fett auf die Fresse gibt (z.B. 'D.I.N.N.' oder 'Kriegsgebiet') aber es werden auch mal zur Abwechslung ruhigere Töne angeschlagen (z.B. 'Damit ich schlafen kann'). Jedoch sind die Themen immer noch gleich, aber das heißt nichts schlechtes, sie sind schließlich immer noch brandaktuell und werden es auch noch lange bleiben. Es ist jetzt kein krasser Schritt nach vorne aber auch kein im Kreis drehen. Es ist einfach ADAM ANGST!
Album-VÖ: 28.09.2018
Diese Rezension wurde von unserem Gast-Redakteur Robert verfasst.