(Arising Empire / Nuclear Blast / Warner)

In der unübersichtlichen Metal-/Death-Core-Szene haben sich LANDMVRKS mit ihrem selbstproduzierten Debüt "Hollow" bereits einen Namen erspielt. Für ihr zweites Album "Fantasy" haben sie nun einen Deal mit dem Nuclear Blast-Unterlabel Arising Empire an Land gezogen und haben somit die Chance über die französischen Grenzen hinweg (noch) bekannter zu werden.

11 Songs kann der interessierte Hörer erwarten und bekommt gleich zu Beginn einen neuen Scheitel gezogen, denn der Einstieg mit dem Titeltrack ist nach kurzem Intro ein furioses Gemetzel, welches zwischendrin einen cleanen Gesangspart parat hält und kurzzeitig leicht sphärisch wird. Gelungener Auftakt, kann ich behaupten - und das, obwohl mich Metalcore persönlich eher wenig tangiert. 'Wake Up Call' im Anschluss hätte nicht treffender betitelt werden können - fettes Pfund, allerdings wieder Klargesang beim Refrain - dafür aber zum Schluss hin bösester Death. Das nennt man wohl Abwechslung, wobei es den ungeübten Zuhörer evtl. abschrecken oder nerven könnte.

Das Problem an "Fantasy" ist eben dieses Wollen der Band, möglichst viele Stile, Emotionen und Ideen in einen Song zu packen. Somit wirken diese irgendwie unfertig und überfrachtet - den Zugang zu finden, erweist sich nicht als ganz so einfach. Und wenn Songs aus der Reihe tanzen, sind sie entweder als Interlude gewählt ('Kurhah') oder so dermassen neben der Kappe, dass man sich fragen muss, warum es die eklige Ballade namens 'Alive' überhaupt auf das Album geschafft hat. Mit Gastsänger-Beiträgen vom Novolists-Gitarristen Florestan Durand ('Scars') und Betraying the Martyrs-Sänger Aaron Matts (bei 'Reckoning') können LANDMVRKS auch mit prominenter Unterstützung punkten.

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Landmvrks Photo by Faustine Martin

Im Großen und Ganzen wird "Fantasy" den Bedarf bei Metalcore-Alleshörern befriedigen, allerdings schaffen es LANDMVRKS nicht, neue Akzente zu setzen, um aus der Masse hervorstechen zu können. Das aktuelle Album ist aber ein brutales Statement und wird seine Liebhaber finden.

Album-VÖ: 02.11.2018