Das Konzert ist ausverkauft? Dann wird es eben hochverlegt. Oder es gibt eben einen Zusatztermin. Oh, oder es wird gleich die ganze Tour verlängert. Der Ansturm auf LEONIDEN-Tickets ist bei der „Kids will unite“-Tour unfassbar groß ─ und das völlig zurecht. Die Konzerte der Kieler Band sind ekstatisch, energiegeladen und fantastisch. Dass der kleine Saal des Felsenkellers in Leipzig auch ausverkauft war, das wundert mich nicht.

Als Support war MONAKO mit am Start. Mit dem High Life im fast gleichnamigen Fürstentum hat die kanadisch-deutsche Indie-Gruppe übrigens denkbar wenig gemeinsam. Die Musik ist eher ruhig und vor allem speziell: Wer versucht, den Musikern (Gitarre, Gitarre, Bass, Schlagzeug, Gesang) ein Genre aufzudrücken, landet irgendwo zwischen Pop, R’n’B, Trap – oder vielleicht sogar Rock?

Für die LEONIDEN hat MONAKO auf jeden Fall eine gute Basis geschaffen. Während man bei dem sphärisch-verträumten Sound von MONAKO noch eine gute halbe Stunde lang wavig mit dem Kopf nicken konnte – man könnte sich gedanklich auch in einen gemütlichen Sessel oder an einen privaten Pool versetzen – haben LEONIDEN natürlich komplett abgerissen.

Das überrascht wohl niemanden, weil die Band definitiv hyperaktiv ist. Eine Gruppe mit 100 Konzerten im Jahr, die trotzdem ständig Videos droppt und jeden Social-Media-Kommentar selbst beantwortet, überlässt natürlich auch bei Licht und Ton nichts dem Zufall. Nach feinster Streberbandmanier ist auch im Felsenkeller mit der bekannten Crew wieder alles perfekt. Und die Hyperaktivität der Band sieht man auf der Bühne genau so wie im Publikum. Das inoffizielle Motto des Abends ist – wie üblich – bei den LEONIDEN und ihren Gästen gleichermaßen „Was geht denn ab?!“.

Mit mittlerweile zwei Alben hat die Band genug Hits, um ein Konzert zu füllen. Die scheinbar zufälligen Synthie-Jams (die natürlich absolut perfektioniert sind) füllen das Set trotzdem genau so auf wie ein random Drake-Cover. Genau, Drake. „You used to call me on my cell phone“. Wer hätte gedacht, dass das auf einem Rock-Konzert funktioniert? Die Highlights des Abends sind neben den größten Hits „Nevermind“, „Sisters“ und „Kids“ ganz klar die Dancemoves vom Lennart an der Gitarre und natürlich die Moshpits mit Jakob persönlich in der Menge. Und zwischendurch immer wieder dieser unglaublich sympathische „Was geht denn ab?!“-Blick bei allen Bandmitgliedern ─ a.k.a. die vollkommene Überraschung darüber, dass die Fans die ganzen neuen Songs schon mitsingen können, obwohl das Album doch erst seit zwei Wochen auf dem Markt ist.

Wenn jemand an diesem Abend LEONIDEN gesehen hat und am Ende ein trockenes T-Shirt anhatte, handelte es sich wahrscheinlich um die namensgebenden Kometenschauer. Die sind nämlich auch gerade am Himmel zu sehen. Wer also heute Nacht eine Sternschnuppe sieht, der sollte sich unbedingt eins der wenigen übrigen LEONIDEN-Ticket kaufen. Und wer keine sieht, kaufe sich trotzdem eins. Es lohnt sich ─ ganz sicher.

Weitere Tourdaten findet man hier:

Der LEONIDEN-Wahnsinn geht auch 2019 weiter