(Fuzzorama / Soulfood)
Das zehnte Jahr SKRAECKOEDLAN bringt das dritte Album mit sich. "Eorþe" wurde es getauft (dies bedeutet soviel wie "Erde"). Die Schweden haben ihren ganz eigenen Sound kreiert und erzielen mit ihrem Mix aus psychedelischen Gewittern, einer zurückhaltenden Metal-Kante und tollen Melodien enorme Erfolge in ihrer Heimat. Durch ihren wagemutigen Ansatz englische und schwedische Sprache zu kombinieren und auch musikalisch weit entfernt davon sind, hitverdächtige Strukturen abzuliefern, ist es umso erstaunlicher, dass SKRAECKOEDLAN so dermaßen durch die Decke gehen.
Hat man allerdings die ersten beiden Tracks 'Guldåldern' und 'Kung Mammut' intensiv gehört und erlebt, kann man nicht anders, als festzustellen, dass das Trio Dynamiken aufeinanderstapelt, die im Gesamtkontext zu etwas Großem wachsen und den Zuhörer in einen Sog ziehen. Eine großartige Melodieführung und die exakte Rhythmusfraktion liefern kühlen Sci-Fi-Stoner ab, der durch den Gesang nochmals 'ne Schippe Extravaganz draufpackt. Richtig abgefucktes Zeug, was aber verdammt viel Spass macht.
Das Schöne ist, dass diese (fast schon typisch-skandinavische) Herangehensweise beibehalten wird, so dass man SKRAECKOEDLAN als Band immer wieder identifizieren kann. Mal Wechselgesang ('Mammutkungens Barn') oder das Doom-Stoner-Metal-Monster 'Elfenbenssalarna' (Mega-Video im Übrigen) - die Drei sind immer für eine Überraschung gut und langweilen nicht eine Sekunde.
Um mal Referenzen in den Raum zu werfen, damit Interessierte erahnen, auf welchem Level SKRAECKOEDLAN unterwegs sind: Baroness oder Mastodon sind gute Anhaltspunkte, allerdings durchgedrehter, mutiger und frischer. Mit "Eorþe" wird der ewige Winter eingeläutet. Kaum ist das instrumentale Post-Rock-Ungetüm 'Angra Mainyu' verklungen, ist das Album auch schon vorbei.

Skraeckoedlan Photo by Mats Ek
Ich kann Konzeptalben nicht all zu viel abgewinnen, aber wenn dies so spannend umgesetzt wird, wie das Sci-Fi-Epos "Eorþe" von SKRAECKOEDLAN, welches in einer Lovecraft-Dimension angesiedelt ist und mithilfe des Genre-Autors Nils Håkansson geschrieben wurde, lasse ich mich gerne eines Besseren belehren.
Album-VÖ: 15.02.2019