(Rude Records/ Soulfood)

BLOOD YOUTH sind seit 2014 am Stizzle und rekrutieren sich hauptsächlich aus der ehemaligen Hardcore-Band Climates. Vor zwei Jahren debütierten sie mit dem Album "Beyond Repair" und konnten bereits eine angenehme Duftnote hinterlassen. Ihr Style aus aggressiven fast-forward Hardcore, der ab und an durchbrochen wird, um ungewöhnliche Dynamiken einzubauen oder durch den Einsatz von cleanem Gesang überraschte, wusste zu gefallen.

Nun ist dieser Tage "Starve" erschienen, der den guten Eindruck zementieren und BLOOD YOUTH in eine Liga mit Stick To Your Guns, Counterparts oder Polar aufsteigen lassen soll.

Mit einem instrumentalen Hip-Hop-Intro ('51/50') beginnt "Starve" relativ entspannt, um nach 1.41 Minuten förmlich zu explodieren. Der Titeltrack knallt straight aus den Boxen, wobei mich das Schlagzeugspiel sofort an glorreiche Helmet-Zeiten erinnert - sehr präzise und druckvoll. 'Starve' wirkt im Gesamten allerdings wie eine Blaupause der letzten Melodic-Hardcore-Jahre: Energiegeladenes Geshoute, welches dem klar gesungenen Refrain Platz macht, um gegen Ende richtig aufzudrehen und sämtliche Wut gebündelt freizulassen. Solider Einstieg, der Bock auf mehr macht, sofern man dem Genre nicht abgeneigt ist.

'Cut Me Open' ballert sofort los, hat dafür ebenfalls im Mittelteil den melodischen Teil abgedeckt. Die Dynamik stimmt aber, so dass der Track im Pit sicherlich für die ein oder andere "Windmühle" sorgen wird. Was mich etwas erstaunt, ist der Drum-Sound, der (wie oben bereits erwähnt) sehr 90s-like aus den Lautsprechern tönt und dadurch irgendwie Extra-Charme versprüht.

BLOOD YOUTH bleiben im Laufe des Albums ihrem Konzept von brutal-intonierten Strophen und einem eingängigen Chorus relativ treu, so dass sich Überraschungen stark in Grenzen halten. Es bleibt mit anderen Worten weiterhin schwierig für den ungeübten Konsumenten, BLOOD YOUTH von vergleichbaren Genre-Bands zu unterscheiden.

"Starve" ist dennoch mindestens ein Ohr wert, denn der Mix aus Metal-/Hardcore und alternativen Rockpassagen (zumeist während des Refrains) ist gut umgesetzt und wird BLOOD YOUTH das Auskommen sichern.

Blood_Youth_Photo_courtesy_of_Rude_Records

Blood Youth Photo courtesy of Rude Records

Wer gerade auf der Suche nach neuen Material für seine Melodic-Hardcore/Metalcore-Sammlung ist, kann sich "Starve" mit gutem Gewissen ins Plattenregal stellen. Zudem sind BLOOD YOUTH eine gute Alternative für die Fans oben genannter Referenzen.

Album-VÖ: 22.02.2019