(Gelato Records)

Die mit italienischen Wurzeln gesegnete Moderatorin, Bloggerin, Schauspielerin und Musikerin LUCA VASTA veröffentlicht mit „Stella“ ihr zweites Album. Darauf gibt es jede Menge Pop an der Schnittstelle zwischen Italo-Disco und Alternative-Sound. Zum Ausklang des Sommers also nochmal ein Album das nach Urlaub und Sonnenbrand klingt. Da hören wir doch gerne mal genauer hin.

LUCA VASTA hat bereits eine bewegte Karriere hinter sich. Die inzwischen 31-jährige Musikerin moderierte in der Hochzeit von VIVA, studierte darstellende Kunst und besaß einen Plattenvertrag mit einem Major-Label, welcher sie allerdings nicht glücklich machte. "Ich habe irgendwie gespürt, dass es nicht das war, was ich wirklich wollte. Das waren nicht die besten Songs, zu denen ich fähig bin", sagte die Sängerin. Es folgte der Weg zum kleineren Independent-Label und das erste Album („Alba“). Trotz Werbehit ('Cut My Hair') und Ritterschlag durch Roosevelt-Remix ('Black Tears White Lies') geht die Deutschitalienerin auf Album Nummer Zwei einen leicht anderen Weg. Anstelle das Wasser im Topf der leicht köchelnden Popstarkarriere möglichst schnell zum Kochen zu bringen, nimmt sich die Künstlerin für ihr Album „Stella“ erstaunlich viel Zeit.

„Ehe ich die Platte zusammen mit meinem Produzenten Philipp Steinke schrieb und konzeptionierte, hatte ich mir ein klares Ziel gesetzt: ich wollte etwas schaffen, was es in diesem Moment in dieser Form nicht gibt“ gibt LUCA VASTA kund. Um ihre Zielsetzung zu erreichen war jedoch auch einiges an Mut erforderlich. Berufliche Seilschaften wurden gekappt und die Arbeit an Album Nummer Zwei verlief völlig autonom. Von den Studiosessions, über die Cover-Gestaltung bis hin zum Foto-Shooting. Auf „Stella“ gibt es erstmals die hundertprozentige LUCA VASTA zu entdecken.

Lauscht man nun dem fertigen Longplayer, dann darf man erleichtert feststellen, dass Mut sich glücklicherweise immer mal wieder auszahlt. Das sich VASTA nicht verzettelt und in der schmierigen Radiopop-Schäm-Dich-Ecke zwischen Giesinger und Forster kleben bleibt, ist sicher auch dem Zuarbeiten von Produzent Philipp Steinke zu verdanken, welcher bereits aus dem Girl-Duo Boy einen mehr als veritablen Indie/Pop-Act aus deutschen Landen gezimmert hat.

Als Fixpunkt auf „Stella“ kann man sicherlich den Track 'Old Italian Songs' ansehen, welcher italienisches Lebensgefühl versprüht, ohne dabei in die Italo-Schlager Klischee-Falle zu treten:

Ebenso gelungen klingt der Opener 'Modica', der als wunderbare Einstimmung für die 45 zu erwartenden Minuten „Stella“ fungiert. Das LUCA VASTA von ihrem Werk völlig überzeugt zu sein scheint, zeigt sich ebenso auch in der Tatsache, dass bereits jetzt sieben (!) Tracks der LP als Vorab-VÖ oder Singles ausgekoppelt wurden. Ein gesundes Selbstbewusstsein, welches man den einzelnen Tracks durchaus anhört und welches der Platte gut zu Gesicht steht. Eine ganze Handvoll toller Clips ist dabei schließlich auch rausgekommen:

Ausfälle sucht man auf „Stella“ vergeblich und es gelingt der Deutschitalienerin tatsächlich über die gesamte Albumlänge ein Gefühl von „Dolce Vita“ beim Hörer heraufzubeschwören, ohne knöcheltief durch abgenutzte Italo-Klischees zu waten. Dass das alles so wunderbar funktioniert liegt daran, dass „Stella“ in seiner DNA dann doch eher 60er Jahre Schlager trägt als ausgelutschten 80er Jahre Synthie Pop. Und dadurch das VASTA es auch immer wieder versteht, Brücken zum heutigen Indiesound zu schlagen, gelingt es ihr dann auch dieses Album irgendwie besonders klingen zu lassen. Dabei hat sie ebenso keine Angst vor der ganz großen Geste ('Melancholia') wie dem orchestralen Sound ('Time').

Für Nerds wie Spätsommerromantiker gleichermaßen geeignet, mein persönliches Pop-Album des Jahres.

Im Herbst wird LUCA VASTA gemeinsam mit ihrer Band ihr neues Album „Stella" erstmals live präsentieren.

STELLA Release Tour
26.09.19 Bonn / Moment Cafe
27.09.19 Köln / Lichtung
04.10.19 Hamburg / Nochtwache
06.10.19 Berlin / Privatclub

Tickets für die Tour gibt es hier.

Der Song für die Playlist/das Mixtape: 'Old Italian Songs'

Album-VÖ: 06.09.2019