(Gunner Records/ Broken Silence)

Dass Gunner Records ein feines Händchen für Bands haben, die dem Punkrock noch neue Facetten mitgeben können und trotzdem eine Eingängigkeit vorweisen, die den Big-Names des Genres manchmal abgeht, beweisen Namen wie z.B. Success, Little Teeth, The Drowns oder die neue Platte der UK-Truppe THE RUN UP. Denn mit ihrem zweiten Longplayer "In Motion" bewegen sie sich in den Grenzen, die Iron Chic und Nothington gesteckt haben. Mehr muss man im Grunde über die 12 Songs, die in knapp 40 Minuten kredenzt werden, nicht wissen. 🙂

Bereits der Opener 'Portraits' hat alle Qualitätsmerkmale, die den enthusiatischen Punkrock der genannten Referenzen so beliebt macht. Eine schicke Gitarrenmelodie, die den Song durchgehend begleitet, der angeraute Gesang von Larry Bernhard, die klug gesetzten Background-Chöre und das angenehme Tempo, was es dem zugewandten Zuhörer erlaubt, tanzend/hüpfend/biertrinkend zu folgen. THE RUN UP haben das Geheimnis geknackt, wie man Songs komponiert, die einprägsam und gleichzeitig authentisch sind. Man hat dieses leichte Lächeln im Gesicht, wenn man begreift, dass das was THE RUN UP machen, alles andere als innovativ ist - aber so verdammt auf den Punkt ist, dass man offensichtliche Vergleiche beseite schieben möchte. THE RUN UP liefern eine perfekte Vorstellung ab, die bestens unterhält. Und mehr muss Musik auch nicht schaffen. Will man sich mit Populär-Musik wissenschaftlich auseinandersetzen oder intellektuelle Diskussionsrunden führen, kann man auch Tool oder Motorpsycho hören.

THE RUN UP haben mit "In Motion" ein sagenhaft schönes Punkrock-Album mitgebracht, was genug Ecken und Kanten besitzt, um mal bei diesem ('Discretion') oder jenem ('Shields Up') Song hängenzubleiben. Natürlich besteht die Gefahr, dass die Platte in der Veröffentlichungsflut dieser Monate etwas untergeht - aber es lohnt sich definitiv THE RUN UP auf dem Schirm zu haben, denn das Album wächst bei jedem Hördurchgang.

Album-VÖ: 03.10.2019