( eOne/SPV)

Wie immer man es nennen möchte, was TOXIC HOLOCAUST machen - Crossover Thrash, Thrash-Metal oder sonstwie...die "Band" ist ein Phänomen, da hinter dem dämlichen Namen im Grunde nur ein einziger Mensch steckt, der seine Leidenschaft für 80er-Jahre Metal/Thrash seit Anfang der 2000er-Jahre vertont und mittlerweile recht erfolgreich ist. Joel Grind heisst das Mastermind und "Primal Future: 2019" immerhin schon Album Nummer 6. Diesmal hat er wieder alle Instrumente selbst eingespielt und logischerweise auch den Gesang übernommen. Die Produktion ist extra dreckig und verhallt und lässt darauf schliessen, dass das nostalgische Gefühl der 80er, als man den Stuff als Kassette beim Disc-Center geordert hat, wiederbelebt werden soll. Vorliegende Platte hätte damals durchaus für Furore gesorgt und würde heutzutage in einer Reihe mit Bands der Marke Megadeth, Destruction oder Exodus genannt werden. So klingt das Ganze wie ein Tribut an alte Zeiten - hat durchaus Charme und ist auch nicht weniger kreativ als vergleichbare Truppen wie Warbringer oder Municipal Waste. Mr. Grind hat zudem noch eine gesunde Hardcore-Punk-Komponente in petto, die seiner Vorliebe für Discharge, Nuclear Assault oder G.B.H. entspringt.

Bei Songtiteln wie 'Chemical Warlords', 'Controlled By Fear' oder 'Cybernetic War' muss man nicht lange rumrätseln, wie diese wohl klingen werden. Jeder Track auf "Primal Future: 2019" wird konsequent durchgeknüppelt und fährt alle Trademarks des Genres auf - von zackigen Gitarrensolis, einer sich überschlagenden Drum-Anlage und brachial-wütend-bösem Gesang ist alles dabei - und wird mal innerhalb von anderthalb Minuten ('Deafened By The Fear') runtergeholzt oder lässt sich Zeit zum Entfalten wie bei 'Primal Future' (Testament lassen herzlich grüßen).

Bei TOXIC HOLOCAUST bekommt man genau das, was man erwartet. Das macht "Primal Future: 2019" jetzt nicht zwingend zu einem Innovationswunder, aber das will man auch nicht, wenn man soliden Thrash der alten Schule hören möchte.

Album-VÖ: 04.10.2019