(Zeitstrafe)
Bei RAUCHEN handelt es sich um die Hamburger Punkband, welche bereits 2018 mit der EP “Tabakbörse” auf sich aufmerksam machte. Knapp ein Jahr später folgt mit “Gartenzwerge Unter die Erde” der erste Longplayer. Allerdings kann man in diesem Zusammenhang den Begriff “LONGPLAYER” durchaus als Etikettenschwindel bezeichnen, den gemessen an der Spieldauer hätte “Gartenzwerge unter die Erde” auch auf eine einseitige Schallfolie gepasst. 10 Tracks in 12 Minuten.
Laut Pressetext erwarten einen hier Synergie, “Hass, Tanzbarkeit, Krach, Internet und ziemlich klare Ansagen an die Beschissenheit der Gesamtsituation. […] In kurzen, prägnanten Texten kommt Sängerin Nadine ohne elitäre Sprech- oder Umwege auf den Punkt und bringt mit einem leichten Lächeln auf den Lippen eine Antwort auf die Frage, was denn alles so beschissen ist.”
Nun ja, alles das kann ich eigentlich nicht unterschreiben. Denn diese Platte hatte auf mich nur einen Effekt, sie hat mich genervt. Der Sound schrammelt an der Kante zum Hardcore vorbei und was nützen einem so interressante Songtitel wie ‘Schwengelstrand Nordostdeutschland’ oder ‘Bier ist OK, aber nicht im Bierzelt’, wenn man eigentlich gar nix versteht. Natürlich stellen bereits die Songtitel wie ‘Jobcentermaßnahme’ oder ‘Work-High-Balance' klar, wo man RAUCHEN politisch verorten kann. Aber was nützt es zum ‘Klassenkampf’ zu rufen, wenn letztendlich keiner was mitbekommt. Und das Punk zurzeit auch anders kann, und dennoch frisch und rotzig daherkommen mag, haben zuletzt so großartige Band wie DEUTSCHE LAICHEN oder LYGO eindrucksvoll bewiesen.
Ich würde es ja gerne gut finden, aber ich kann es nicht.
Der Song für die Playlist/das Mixtape: -
Album-VÖ: 13.09.2019