(Nuclear Blast Records)
Whitechapel haben vorgemacht, wie man in das schon ziemlich ausgelatschte Deathcore-Genre frischen Wind reinbringt, und für mich wenig überraschend folgen ihnen FIT FOR AN AUTOPSY auf dem Fuß. Damit will ich nicht sagen, dass hier eifrig abgekupfert wird, sondern vielmehr, dass ich beiden Bands den Mut und die Eier zugetraut hätte, sich zu entwickeln, und beide beweisen mir, dass ich richtig lag.
Der neue Knüppel aus dem Sack hört auf den Namen "A Sea Of Tragic Beasts" und wird (ich kann mir an dieser Stelle ein Schmunzeln über die mangelnde Kreativität an Schubladennamen nicht verkneifen) als "Post-Deathcore" beworben. Wenn ich das Schmunzeln aber aus dem Gesicht wische und genau hinhöre, muss ich gestehen, dass das vielleicht gar nicht so weit weg ist vom tatsächlichen Hörerlebnis.
Auch Frontmann Joseph Badolato traut sich an melodisches Brüllen ran, um dem ansonsten vorherrschenden Gekeife und Gegrunze nicht nur Abwechslung zu verleihen, sondern als Gegenpart für besondere Spannungsmomente sorgt, die fast schon emotional wirken.
Wer Deathcore immernoch als Wechselspiel aus Blastbeats und Breakdowns versteht, hat sich nicht mit den Entwicklungen in diesem Genre auseinandergesetzt. FIT FOR AN AUTOPSY sind definitiv eine der Bands, die anderen den Weg bereiten für eine größere Masse, die Gefallen an der Musik finden könnte. "The Sea Of Tragic Beasts" ist ein weiterer Schritt in die m.E. richtige Richtung für diese Band. Chapeau!

Photo by Gabe Becerra

ALBUM-VÖ: 25.10.2019