(Fat Wreck Chords/ Edel)
MAKE WAR (oder auch: MakeWar) sind das neueste Pferd im Stall des Zuchtmeisters Fat Mike. Das selbstbetitelte Debüt, welches in DIY-Manier vertrieben wurde, ließ aufhorchen. Es folgte "Developing A Theory Of Integrity", welches 2016 bei Red Scare Industries veröffentlicht wurde. Der Stil den MAKE WAR fahren, lässt sich im Groben natürlich als Punkrock bezeichnen, aber die Einflüsse und Ideen sind so zahlreich, dass das zweite Album zurecht eine große Aufmerksamkeit generierte. Ich habe sie persönlich als Vorband bei der The Lillingtons-Tour erleben dürfen und wurde weggeblasen von der Power und Spielfreude, der mir bis dahin unbekannten Band. Und weil der dicke Michael ein helles Köpfchen ist, hat er die Chance genutzt und sich MAKE WAR für sein Label Fat Wreck Chords gesichert, um dort ihre dritte Platte "Get It Together" herauszubringen.
Textlich bewegen sich MakeWar zwischen politischen Statements zur unfassbar, unmenschlichen Politik eines Mr. Trump und gesellschaftlichen Problemen im Allgemeinen. Zudem werden auch persönliche Befindlichkeiten thematisiert, ohne das emotionale Gewicht zu hoch zu hängen.
'Hopeless Dreamers' eröffnet erst zurückhaltend, um dann ab Mitte des Songs förmlich zu explodieren und dem Fat Wreck-Sound gerecht zu werden. Das Album hat im Übrigen Brett Romnes produziert, der bereits dem Vorgängeralbum den richtigen Schliff gegeben hat und als Mitglied und Songschreiber von I Am The Avalanche hinlängliche Erfahrungen hat, wie ein Punkrock-Song emotional sein kann, ohne das die notwendige Energie flöten geht. Bestes Beispiel für sein Können ist der zweite Track 'My Bones', der etwas nach IATA klingt, aber MAKE WAR genug Luft zum Atmen gibt. Der Stempel wird aufgedrückt, aber verwischt durch die einzigartige Gabe von MAKE WAR, Songs zu komponieren, die ihren eigenen Charakter haben und einen wichtigen Wiedererkennungswert schaffen.
'No Exuses' oder 'Oh, Brother' kommen locker an die Glanzzeiten von Strike Anywhere heran, während die beiden spanisch-sprachigen Tracks 'No Más' und 'Imunda Realidad' wütenden Hardcore-Punk präsentieren. MAKE WAR haben das Händchen und das Talent Songs zu schreiben, die im Hirn haften bleiben und sich sofort im Gehörgang einnisten - etwa die Heartland-inspirierte Nummer 'Sails' oder die straight-forward Hymne 'Hands On The Tyrant'. Der Titeltrack beschliesst "Get It Together" standesgemäß mit allen Feinheiten und zeigt nochmal das Talent des Trios für eingängige, aber niemals langweilige Kompositionen.
Die Flut an guten bis herausragenden Platten, die Fat Wreck Chords dieses Jahr veröffentlichen, nimmt (zum Glück) kein Ende, denn auch MAKE WAR wissen zu überzeugen und haben mit "Get It Together" ein Album am Start, welches beim ersten Hören zündet und immer weiter wächst, um so öfter man es auflegt. Feines Ding!
Im März 2020 gemeinsam mit Bad Cop/ Bad Cop auf EU-Tour:
03.03. DE Leipzig - WERK2-Kulturfabrik
04.03. AT Vienna - ARENA WIEN
05.03. DE Munich - Backstage München
06.03. SI Ljubljana - Gala Hala
07.03. AT Linz - Stwst Stadtwerkstatt
08.03. IT Rozzano - Circolo Svolta
11.03. CH Zurich - Dynamo Zürich (offiziell)
12.03. CH Lucerne - Sedel
13.03. FR Paris - Le Klub
14.03. DE Cologne - Helios37
15.03. DE Wiesbaden - Schlachthof Wiesbaden
17.03. BE Antwerp - Kavka Zappa
18.03. NL Den Bosch - Willem Twee poppodium
19.03. NL Utrecht - dB's
20.03. DE Hamburg - Hafenklang
21.03. DE Berlin - cassiopeia Berlin
22.03. DE Hannover - Kulturzentrum Faust
Album-VÖ: 01.11.2019