(Rise Above/ Plastic Head/ Soulfood)

Mit ihrem vierten Album "Very Uncertain Times" melden sich die britischen Proto-Hardrocker/ Classic-Stoner-Metaller ADMIRAL SIR COUDESLEY SHOVELL zurück auf der Bühne, die die Welt bedeutet. Noch immer bei dem umtriebigen Qualitätslabel Rise Above Records beheimatet und noch immer zurecht. Denn die präsentierten Songs haben alle Qualitäten, die diese Musik braucht, um nicht in der Flut der unzähligen Neo-Retro-Rocker unterzugehen.

Da ASCS ihrem Sound auch psychedelische Elemente hinzufügen, werden gerne Referenzen wie Hawkwind, Uriah Heep oder die einflußreichen Budgie genannt. Das Trio ist aber weit davon entfernt ein billiger Abklatsch zu sein - dafür sind die Tracks auf "Very Uncertain Times" zu ehrlich, fokussiert und originell. Punktgenauer Heavy-Rock, der die 70er-Jahre atmet und im Hier und Jetzt begeisternde Kompositionen bereithält, sofern man sich für diese Stilrichtung begeistern kann. Neun Songs, die knapp 40 Minuten benötigen - also nicht zu ausufernd sind, was bei anderen Bands leider dafür sorgt, dass manchmal die Aufmerksamkeitsspanne leidet.

Die oldschoolige Produktion trägt dazu bei, dass man sich zurückversetzt in der Zeit fühlt. Der Plattenspieler klebt vom verschütteten Bier, die Kumpels mit den langen Haaren und gezüchteten Vollbärten hocken vor der Anlage und die neueste Scheibe von ADMIRAL SIR CLOUDESLEY SHOVELL dreht auf dem Teller. Perfektes Klischee, wunderbar sympathisch und authentisch umgesetzt.

Als Anspieltipps würde ich 'The Third Degree' (mit Lemmy-"Singstimme"), das groovende 'Iceberg' oder 'Blackworth Quarry' mit seinem verschleppten Tempo empfehlen.

Wer also Lust hat, in Nostalgie zu schwelgen und Musik zu lauschen, die vor knapp einem halben Jahrhundert den Grundstein für Heavy Metal gelegt hat, ist bei ADMIRAL SIR CLOUDESLEY SHOVELL genau richtig. Ihr Album "Very Uncertain Times" ist eine wahre Schatzkammer und bereit geplündert zu werden.

Album-VÖ: 01.11.2019