(Arising Empire)
DOUBLE CRUSH SYNDROME, die Band um den Ex-Sodom Gitarristen Andy Brings, veröffentlicht mit “Death To Pop” bereits Longplayer #3.
Musikalisch begibt man sich mit der neuen Scheibe erneut auf sehr dünnes Eis und nach Ansicht einiger Metalpuristen brechen sie mit diesem Album nun auch endgültig ein. In diesem Zusammenhang muss die Frage erlaubt sein, was will die Band überhaupt? Laut Selbstauskunft ist man nämlich auf der Suche nach dem perfekten Popsong und dem sind DOUBLE CRUSH SYNDROME auf “Death To Pop” eindeutig näher als dem nächsten Heavy Klassiker.
Zugutehalten kann man der Band, dass Sie keinerlei Berührungsängste zeigt, wie vergangene Auftritte im ZDF-Fernsehgarten oder bei Promi Shopping Queen bewiesen haben. So platziert man z.B. auch eine Coverversion des Andy Borg Hits ‘Die Drei Berühmten Worte’ am Ende der Platte.
Es wäre jedoch ein Fehler die Platte auf diesen Covertrack zu reduzieren. Das er aufgrund von TV-Auftritt und gebrochener Erwartungshaltung jedoch besonders in den Fokus rückt, damit musste man rechnen. Zum Teil dürfte die Band damit dann sogar ihr Ziel erreicht haben, wenn man den Ausführungen von Bandkopf Andy Brings folgt: „Wir sind nicht hier, um irgendeine Erwartungshaltung zu erfüllen oder Darreichungsformen zu entsprechen, die sich im Rock und Metal bewährt haben.“
Bei all der Eingängigkeit, die diese Platte aufweisen kann (man höre z.B. 'Refuse To Kiss Ass', 'I'm In Love With You' oder 'Cocaine Lips'), scheitert die Band dann aber doch immer wieder auf ihrem Weg zum selbst deklinierten Ziel des perfekten Pop-Songs.
„Wir stehen zwar knietief im Punk und Metal, aber versuchen mit unseren eigenen Mitteln, den perfekten Popsong zu schreiben.“ (A.Brings)
An vielen Stellen klingt die Band dafür einfach zu rückwärtsgewandt und nicht modern genug (‘Souls To Sell’, ‘Death To Pop’). Oftmals sogar eher Schlager als Pop. Aber Wacken ist ja inzwischen auch eher Karneval als ernstzunehmendes Metal-Happening.
“Death To Pop” funktioniert als Party-Platte. Ein solider Soundtrack zum Vorglühen am Freitagabend. Ob man sowas heutzutage noch benötigt, muss letztendlich jeder für sich selbst entscheiden.
Der Song für die Playlist/das Mixtape: ‘Cocaine Lips’
Album-VÖ: 25.10.2019