Die besten Alben und EPs 2019

Platz 30:

TAYLOR SWIFT – Lover

Es ist schon erstaunlich wie oft sich TAYLOR SWIFT mit ihren erst 30 Jahren schon neu erfunden hat. Vom Countrystar zum Popsternchen und hin zur ernstzunehmenden Singer/Songwriterin. Dabei atmet "Lover" allerfeinsten Pop-Vibe. Ein mit 18 Tracks geradezu ausuferndes Album, welche aber alle (!) erstaunlich gut funktionieren. Wie in diesem Genre üblich lässt sich das herausragende Ergebnis natürlich auch auf das Mitwirken der Menschen im Hintergrund zurückführen. Mit Jack Antonoff (Lorde, Lana Del Rey), Anne Clark, Joe Little (Sam Smith, Imagine Dragons), Brendon Urie oder Adam King Feeney findet sich hier eine Who-Is-Who aktueller Hit und Schreiber und Produzenten zusammen.

Platz 29:

LUCA VASTA – Stella

LUCA VASTA – Stella

Die mit italienischen Wurzeln gesegnete Musikerin LUCA VASTA veröffentlichte 2019 mit "Stella" ihr zweites Album. Darauf gibt es jede Menge Pop an der Schnittstelle zwischen Italo-Disco und Alternative-Sound. Für Nerds wie Spätsommerromantiker gleichermaßen geeignet.

Platz 28:

TIM SNIDER – Vol.I - Humanity (EP)

TIM SNIDER – Vol.1 – Humanity

Multinstrumentalist TIM SNIDER schüttelt auf seiner neuen EP einfach mal fünf Popmeisterwerke am Stück aus dem Ärmel. Ein solch fein geschliffenen Pop-Kosmos, dass wenn man erst einmal eingetaucht ist, dieses Sounduniversum so schnell nicht wieder verlassen möchte.

Platz 27:

METRONOMY – Metronomy Forever

METRONOMY erschufen 2011 einer meiner Top 10 Platten für die einsame Insel. "The English Riveria". Die Platte war zeitlos, hatte jede Menge Hits und vor allem Stil. Sie erschien jedoch wie ein letzter Ausläufer der Mitte der 2000er losgetretenen Indiewelle. Umso überraschender das METRONOMY 2019 immer noch da sind und eine äußerst relevante Platte nachlegen konnten.

Platz 26:

AMERICAN FOOTBALL – LP3

AMERICAN FOOTBALL – LP3

Die Emo/Math-Rock-Pioniere AMERICAN FOOTBALL legen mit "American Football (LP3)" ihr drittes Album vor. Und es ist meisterhaft.

Platz 25:

VAMPIRE WEEKEND – Father Of The Bride

Einfache und zugängliche Popsongs bilden für VAMPIRE WEEKEND die Königsdisziplin. Auch auf dem neusten Album gibt es davon eine Menge, auch wenn es nicht durchgehend überzeugt, bei 18 Tracks kann man aber schon mal etwas Füllmaterial zugestehen. Nichtsdestotrotz werden hier zehn bis zwölf absolute Granaten-Hits geliefert.

Platz 24:

COLDPLAY – Everyday Life

Damit konnte man jetzt nicht unbedingt rechnen. COLDPLAY veröffentlichen nach dem unsäglichen “A Head Full Of Dreams” mit “Everyday Life” ein neues Album, welches alle Trademarks der alten und innig geliebten Band vereinen kann. Pop, Weltmusik, Piano-Balladen. Alles so wunderbar und fein aufeinander abgestimmt, dass selbst jazzige Soundexperimente wie ‘Arabesque’ als große Hits erscheinen:

Platz 23:

NEàNDER - neànder

neànder – neànder

Selbstbetitelte Alben sind ein Statement, sie verkörpern die Essenz dessen, wofür eine Band steht. Und wofür neànder stehen, machen sie in den fünf Instrumental-Tracks ihres Debüts überaus deutlich. Meterhohe Gitarrenwände und ein hypnotischer Songansatz. Musik für den Kopf-(hörer).

Platz 22:

LEIF ERIKSON – 21 Grams Of Soul (EP)

LEIF ERIKSON – 21 Grams of Soul (EP)

Die Briten von LEIF ERIKSON legen mit "21 Grams of Soul" eine zunächst unscheinbare EP vor. Mit jedem Durchgang gewinnt die Songsammlung jedoch bedeutend an Tiefe und kann sich locker mit Genre-Größen wie THE WAR ON DRUGS oder auch KURT VILE messen.

Platz 21:

BARRIE – Happy To Be Here

Modern und zeitlos. Lockerer Dream-Pop der sich mit den Größten im Genre messen lassen darf.

Platz 20:

THE NATIONAL – I’m Easy To Find

Kein Jahrespoll ohne THE NATIONAL. Dabei schafft es die Band scheinbar mühelos sich ständig weiterzuentwickeln und neu zu erfinden. Denn auf diesem Album klingt alles neu und aufregend und dennoch ganz klar nach THE NATIONAL.

Platz 19:

SPIELBERGS – This Is Not The End

SPIELBERGS – This Is Not The End

Die Referenzen sind fast schon überlebensgroß. Japandroids, Beach Slang, Cloud Nothings. Wie soll eine Newcomertruppe da überhaupt mithalten? Kein Problem für die SPIELBERGS. Denn SPIELBERGS haben selbst so viel mehr auf der Pfanne, dass man nicht ständig nach rechts oder links schauen muss, um die passende Schublade für die Band zu finden.

Platz 18:

BILLIE EILISH – When We Fall Asleep, where do we go?

Ein Album, das eigentlich schief gehen musste, gelingt außerordentlich gut. “When We Fall Asleep, Where Do We Go?” trägt zwar in keinerlei Hinsicht dazu bei, das Profil der Künstlerin zu schärfen, aber das Album ist unglaublich abwechslungsreich, spannend und unterhaltsam. Praktisch das Mixtape des Jahres.

Platz 17:

KALA – Synthesis

KÁLA – Synthesis (EP)

Seit Jahren gehören KÁLA zu den Geheimtipps im Post-Hardcore Genre. Nach zwei Eps ('Antithesis' und 'Thesis') und einer kompletten Umbesetzung vollendet die Band nun mit "Synthesis" ihre bandeigene Trilogie.

KÁLA folgen dabei nicht der obligaten Formel „aus Alt mach Neu“, sondern erweitern diese Gleichung auf „aus Alt und Neu mach Anders“.

Platz 16:

SAM FENDER – Hypersonic Missiles

Der junge Singer/Songwriter aus Newcastle überzeugt als so eine Art Springsteen jr. Mit seinem Debütalbum "HYPERSONIC MISSILES" weiß er nicht nur musikalisch zu begeistern, sondern auch ganz tolle Geschichten zu erzählen.

Platz 15:

PEDRO THE LION – Phoenix

PEDRO THE LION – Phoenix

Bazan erweist sich auf “Phoenix” mal wieder als toller Geschichtenerzähler. Verloren sich die früheren Alben noch in ihrem Lo-Fi-Sound, so summieren sich die eigenwilligen Songs auf "Phoenix" zu einem echten Album-Gower. Musikalisch wirkt das ganze zwar weniger intim als auf den Vorgängeralben, aber dafür raffinierter und opulenter.

Platz 14:

MARTHA – Love Keeps Kicking

MARTHA – Love Keeps Kicking

MARTHA beweisen auf “Love Keeps Kicking” ein schier unfassbares Talent für Melodien und einladende Refrains. Was die Band dann nochmal eine Spur cooler als manche Artverwandten erscheinen lässt, ist die Tatsache, dass sie es irgendwie schaffen völlig unaufdringlich zu wirken.

Platz 13:

GREAT GRANDPA – Four Of Arrows

GREAT GRANDPA – Four Of Arrows

Elf Songs versammelt die Band auf "Four of Arrows" und klingt dort deutlich reifer und erwachsener als es noch auf "Plastic Cough" der Fall war.

Platz 12:

MISS JUNE – Bad Luck

MISS JUNE – Bad Luck Party

Das mir "Bad Luck Party" unterm Strich so gut gefällt, könnte durchaus daran liegen, dass MISS JUNE hier so klingen wie viele Helden meiner musikalischen Sozialisation. Seien es die Smashing Pumpkins, Heather Nova, die frühen No Doubt und ganz besonders Garbage.

Platz 11:

NIELS FREVERT – Putzlichter

NIELS FREVERT dürfte sicher einer der bedeutendsten Songwriter des Landes sein. Kein schlechtes Album ziert seine Vita und auf dem neusten noch nicht mal ein schwacher Song. Zwischen den ganzen Perlen fällt es dann auch schwer ein Highlight rauszupicken. Ich habe mich letztendlich für 'Immer noch die Musik' entschieden, ein Lied über die Kraft der Musik:

Platz 10:

HATCHIE – Keepsake

HATCHIE spielt einen wunderbaren Dream-Pop wobei vor allem die Cocteau Twins als Vorbilder herhalten durften. Dennoch eine überraschend vielschichitige Popplatte die auch im Laufe des Jahres nicht langweilig wurde.

Platz 09:

SIGHTS & SOUNDS – No Virtue

SIGHTS AND SOUNDS – No Virtue

“No Virtue” liefert einen Sound für Kopf und Kopfhörer gleichermaßen. Dichte, Atmosphäre und weite Klanglandschaften findet man auf “No Virtue” zu Hauf. Dass es der Band dabei aber auch noch gelingt Pop und Melodie einzufangen beweist die hervorragende Single ‘Resurface’:

Platz 08:

OSO OSO – The View

OSO OSO – Basking In The Glow

Anfang der 00er Jahr hätte die Platte vermutlich ein verdammt großes Ding sein können und zumindest mit Bands wie Jimmy Eat World, Death Cab for Cutie oder Sunny Day Real Estate zumindest gemeinsam in den Ring steigen können. Aber auch wenn "Basking In The Glow" nun zwanzig Jahre später erscheint, zu großen Teilen recht reduziert daherkommt, altbacken klingt das Werk zu keiner Zeit.

Platz 07:

BON IVER – I,i

BON IVER kehren mit Album Nr.4 wieder zu ihrem reduzierteren Stil ihres Debüts zurück. Folglich versammeln sich auf “I,I" Hits, Hits, Hits.

Platz 06:

REBECCA LOU – Bleed

REBECCA LOU – Bleed

Das dänische Punkrocktrio REBECCA LOU beweist mit seinem Debütalbum "Bleed" eine gesunde Portion Selbstbewusstsein. Trotz einer von allen Kritiken gelobten Vorab-EP ('Skeletons'), wird auf dem ersten Album der Band kein einziger Hit recycelt. Mut und Talent machen es möglich.

Platz 05:

BEAR’S DEN – So That You Might Hear

Sie haben es schon wieder getan. BEAR’S DEN nehmen zum dritten Mal ein großartiges Album auf und katapultieren sich in eine Liga mit Künstlern wie Sufjan Stevens oder Ben Howard.

Platz 04:

KETTCAR – Der Süsse Duft Der Widersprüchlickeit (EP)

KETTCAR-Headmaster Wiebusch beweist mit "Der süße Duft der Widersprüchlichkeit (Wir vs. Ich)“ erneut, dass er zwar nicht der beste deutsche Musiker ist, aber garantiert einer der besten Texter. Und ‘Weit Draußen’ sicherlich einer der besten KETTCAR Songs ever:

Platz 03:

CIGARETTES AFTER SEX – Cry

Diese Band kann man nur lieben oder hassen. Denn eigentlich hört sich alles gleich an von ihnen. Ich habe mich für die Zuneigung entschieden und gebe mich dem verträumten und melancholischen Sound hin.

Platz 02:

COLD READING – Part 1: Past Perfect

COLD READING – Part 1: Past Perfect (EP)

EPs sind manchmal Zwischenschritte, manchmal Fingerübungen, manchmal nicht viel mehr als ein Lebenszeichen. Bei COLD READING verhält es sich jedoch ganz anders. Die drei anstehenden EPs stehen jeweils unter dem Zeichen von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Im Laufe des Jahres 2019 haben wir auch noch den zweiten Teil zu hören bekommen und Anfang 2020 erscheint die Trilogie in ganzer Länge als Albumversion.

Platz 01:

RY X – Unfurl

RY X aka Ry Cuming sieht und klingt eigentlich wie der Prototyp eines Berliner Hipsters. Dennoch schafft er es mit seinem Mix aus Songwritermucke und Elektronik eine behutsame und intime Atmosphäre aufzubauen welche über ein gesamtes Album zu trägt. Ein Album welches mich fast das ganze Jahr hindurch begleitet hat und immer noch nicht langweilt.

Die besten Konzerte in 2019

LEONIDEN, Hurricane Festival

Das die LEONIDEN eine großartige Liveband sind, ist schon seit Jahren kein Geheimnis mehr. Das sie auch die ganz großen Bühnen können und selbst dort eine Show mit Abrissgarantie liefern ist umso erfreulicher - der Weg geht weiter steil nach oben.

BILDERBUCH, Hurricane Festival

Die Band gehört nicht zu meinen Favoriten. Ich hatte sie bisher erst einmal als Support für die Beatsteaks gesehen und damals als recht langweilig, zu teilen gar als nervig abgestempelt. Umso überraschter war ich von dem diesjährigen Gig. Eine ganze Wagenladung voll Hits im Gepäck und ein Bandleader der diesen Titel auch verdient. Sie haben mich überzeugt.

DONOTS, JAK

Die Donots verabschieden sich in eine Pause auf unbestimmte Zeit. Somit musste der Rosenhof nochmals abgerissen werden. Bei einem Donots-Konzert über zwei Tage mit über 50 unterschiedlichen Songs in der Setlist. Großartig!

Die Ohrwurmsongs 2019

 

Musikalische Enttäuschung des Jahres

MUFF POTTER

Es tut mir von Herzen weh es zu schreiben, aber das von mir sehnlichst erwartete MUFF POTTER Comeback hätte wohl besser nicht stattgefunden. Die Band mit den wahnsinnig tollen Punksongs, schlauen Texten und unsterblichen Hymnen entäuschte mich nach langer Pause. Musikalisch bei weitem nicht auf den Punkt, gesanglich hat Nagel ganz stark abgebaut und ob es den Jungs da oben wirklich Spaß macht - da habe ich doch arge Zweifel. Man darf gespannt sein ob da noch mal was neues kommt, ein erster Live-Gig für 2020 ist bereits bestätigt, aber lediglich das Runterschrammeln der alten Songs wird auf Dauer nicht funktionieren.

Newcomer/Überraschung des Jahres

REBECCA LOU

Die Begründung dafür findet sich oben in der (Kurz-)Albumsbeschreibung.

Serien/Filme des Jahres

Mr.Robot (Satffel 4)

Großartig! Grandiose erste Staffel, kleiner Durchhänger in Staffel zwei, exzellente Staffel drei und mit dem vierten Teil das Ding grandios nach Hause gebracht. Ich muss es noch etwas sacken lassen, aber evtl. ein Anwärter auf meinen persönlichen All-Time-Serienthron.

The End Of The Fucking World (Staffel 2)

Die Geschichte war eigentlich nach Staffel 1 auserzählt. Aber erfolg verpflichtet und die Autoren schaffen es tatsächlich nochmal eine tolle Staffel oben draufzupacken. 1A-Writing.

Toy Story 4

Hiergilt eigentlich selbiges wie bei "End of...". Toy Story 3 war bereits so toll und eigentlich auserzählt. Dennoch hat man eine wunderbare Fortsetzung erschaffen, an welcher man lediglich aussetzen könnte das manche lieb gewonnen Figuren zu sehr an den Rand gedrängt werden.

Marvel: Endgame

Man hat dem MCU ein wunderbares Ende verpasst und über 20 Filme in einem grandiosen Finale münden lassen. Was soll da jetzt noch kommen...?

Bestes Album-Cover

Weyes Blood: Titanic Rising

Grottigstes Album-Cover

Vampire Weekend: Father Of The Bride