(Stickman Records)
Die 2005 in Massachusetts gestarteten und mittlerweile in Berlin beheimateten ELDER haben schon immer Mut zur Weiterentwicklung bewiesen. Während das selbstbetitelte Debütalbum aus dem Jahr 2008 noch zwar guten, aber wenig innovativen Stoner/Doom Sound kredenzte, wurden ihre Songs im Laufe der Jahre immer proggiger, epischer und auch psychedelischer.
Eine Entwicklung, die 2017 in ihrem bisherigen Meisterwerk "Reflections Of A Floating World" gipfelte. Die 2019 nachgeschobene 3 Song EP "The Gold And Silver Sessions" nutzte die Band dann, um ihre jammige, improvisationsfreudige Seite, die sonst in dieser Form bisher nur live präsentiert wurde, auch auf Tonträger zu bannen. Für mich persönlich eine der spannendsten Platten des vergangenen Jahres. Da aber viele Fans der Band das anders sahen, war meine Spannung riesengroß zu erfahren, wo die Reise der Band wohl in Zukunft hingehen würde.

Photo by Anait Sagoyan
Nun ist die Antwort in Form der neuen Scheibe "Omens" erschienen und ich kann nur sagen, sie ist Best of both Worlds. Die Scheibe bietet fünf cineastische Breitwand-Epen in Überlänge, die zwar jammiger und psychedelischer als die "Reflections Of A Floating World"-Songs ausgefallen sind, aber niemals die mitreißende, im Kopf hängen bleibende Komponente vermissen lassen. Das Keyboard nimmt zwar heuer eine prominentere Rolle ein als bisher, aber die knackigen Riffs und psychedelischen Feinheiten bleiben immer noch ein nicht zu unterschätzender Bestandteil des aktuellen ELDER-Sounds.
Mir fällt es schwer, irgendeinen Song herauszuheben, da das Album in sich geschlossen absolut perfekt funktioniert. Wenn überhaupt, ist es 'Embers', der für mein Empfinden noch etwas majestätischer über den anderen Komposition thront.
Das legendäre Roadburn Festival ist ja wie alle anderen dieses Jahr auch der Corona-Pandemie zum Opfer gefallen. Ansonsten wäre ELDER auf jeden Fall wieder ein Kandidat für die vorderen Plätze dort gewesen.
Album-VÖ: 24.04.2020