(DCM)

UDO LINDENBERG. Mehr muss man nicht sagen, um den Inbegriff von deutscher Rockmusik zu benennen. Und jeder weiß sofort Bescheid. UDO war/ist ein Rebell, eine Legende, eine Ikone, ein absolutes Original und ja, eine Marke! Über 700 Songs hat der Mann auf dem Deckel, zehn Top-10-Alben hat er veröffentlicht, zwei davon sind auf Platz Eins gechartet, mehr als 4,4 Millionen verkaufte Tonträger konnte UDO absetzen. Und da ein Film wie Bohemian Rhapsody Musiker-Portraits neuerdings den Weg noch fester geebnet hat (Rocketman, The Dirt, etc.), können wir uns mit vorliegendem LINDENBERG! MACH DEIN DING auf die Geschichte über das Leben von UDO freuen.

Hermine Huntgeburths Verfilmung über den jungen UDO wurde im Kino ein riesiger Erfolg, der sowohl Kritiker als auch Fans in den Bann zog. Seit dem 21.08.2020 können wir uns endlich auch im Heimkino in den UDO-Bann ziehen lassen und man kann attestieren, dass die Begeisterung über den Film verdient ist. Das ist einerseits ein Verdienst der liebevollen Erzählweise, die uns UDO ab Kindesalter zeigt, den zahlreichen Anekdoten, die mir so nicht in Gänze bekannt waren, aber an vorderster Front wurde dieses Gütesiegel durch das Schauspiel von Jan Bülow erreicht. Der Mann lebt UDO! Dafür durfte er auch den Bayerischen Filmpreis 2020 und zwei deutsche Filmpreise mit nach Hause nehmen.

Natürlich ist es ein Kunststück, ein Leben in einen Spielfilm zu pressen. Aber Hermine Huntgeburth ist es gelungen, einen Zeitraffer anzulegen und uns die wichtigsten Stops auf UDOs "UDO-Werdung" zu präsentieren. Und hier kann man den Klappentext gut einbauen:

"Von seiner Kindheit im westfälischen Gronau bis zum ersten, alles entscheidenden Bühnenauftritt in Hamburg 1973; von seinen Anfängen als hochbegabter Jazz- Schlagzeuger und seinem abenteuerlichen Engagement in einer US-amerikanischen Militärbasis in der Libyschen Wüste, über Rückschläge mit seiner ersten LP bis zu seinem Durchbruch mit Songs wie „Mädchen aus Ost-Berlin" oder „Hoch im Norden" und „Andrea Doria": LINDENBERG! MACH DEIN DING erzählt die Geschichte eines Jungen aus der westfälischen Provinz, der eigentlich nie eine Chance hatte, und sie doch ergriffen hat, um Deutschlands bekanntester Rockstar zu werden – ein Idol in Ost und West."

Udo (Jan Bülow) in Kneipe © DCM_Letterbox_Gordon Timpen

Und genau das ist der Punkt: UDO wollte ein Star werden. Er wollte berühmt werden. Dieses große Ziel verlor er nie aus den Augen und machte es in schlussendlich wahr. Ich möchte nichts spoilern oder vorwegnehmen, nur soviel: Ich war nie großer Fan, aber dieser Film hat mich fasziniert. Und mir Seiten an UDO gezeigt, die ich nicht kannte (Mini-Spoiler: Wie kam es, dass UDO im Hotel Atlantic lebt?). Wer Musiker-Portraits mag, muss diesen Film sehen. Wer Rock-Musik mag, muss diesen Film sehen. Und wer UDO LINDENBERG mag, muss diesen Film ohnehin sehen!

Neben Shooting-Star Jan Bülow („Abgeschnitten", „Der Nanny") sehen wir hier u.a.: Detlev Buck („Das Pubertier", „Wuff"), Max von der Groeben („Fuck Ju Göhte", „Bibi&Tina"), Charly Hübner („Magical Mystery", „3 Tage in Quiberon"), Julia Jentsch („Sophie Scholl", „24 Wochen"), Martin Brambach („25 km/h"), Ruby O. Fee („Bibi&Tina", „Fünf Freunde und das Tal der Dinosaurier"), Christoph Letkowski („Gras viel grüner"), Ella Rumpf („Tiger Girl", „Asphaltgorillas"), Jeanette Hain („Werk ohne Autor", „Klassentreffen") und Saskia Rosendahl („Wild", „Wir sind jung. Wir sind stark").

Leider sehen wir nur wenige Specials (u.a. Premierenclip, Musikvideo, Interviews mit Cast & Crew), mir persönlich fehlen da mehr Interviews oder auch ein Audiokommentar zum Film durch UDO LINDENBERG himself. Trotzdem ein sehr gelungener Film. Vielen Dank dafür!

DVD, Blu-ray, TVOD und Digital-VÖ: 21.08.2020