(Solid State Records)

FIT FOR A KING sind mit einer der Gründe welche grandios aufzeigen, dass der Metalcore alles andere als tot ist. MIt "The Path" liegt nun das sechste Album der Texaner vor und wird Anhängern dieses Genres gepflegt den Gehörgang frei blasen.

Bereits das erste Stück 'The Face of Hate' macht viel Spaß und bietet reinrassigen Metalcore ohne irgendwelchen wilden Experimente. Coole Riffs, ein klasse Breakdown und fertig ist der gelugene Opener. Wer seine Lieder lieber etwas melodischer mag ist bei 'Breaking the Surface' an der richtigen Adresse, welches dank der Clean Vocals noch eingängiger ist als sein direkter Vorgänger. Trotz des kleinen Pop-Einschlags muss hier niemand auf seine gewohnte Härte verzichten. 'Annihilation' hat sehr viele Ähnlichkeiten mit Parkway Drive und kickt sich mit Blastbeats ziemlich schnell nach vorne und auch in mein Herz. Das wird live ein absolutes Fest werden, inklusive eines Moshpits der es in sich haben wird.

Der Titeltrack 'The Path' ist dann so eine richtige Sing-Along Nummer, bietet aber auch einen Breakdown der sich gewaschen hat. In 'Prophet' steigt man dann schon fast verträumt ein und so erinnert es ein bisschen an einen Being As An Ocean Song. Wieder in Richtung melodischer Metalcore geht es mit 'Locked In My Head', was sich zu einer typischen Metal-Disco-Pflichtnummer entwickeln könnte. Bei 'God Of Fire' agiert als Gastsänger Ryo von Crystal Lake und das Teil ist einfach der Hammer. Allerdings wirkt es schon fast so wie ein Crytal Lake Song mit FIT FOR A KING als Gast, so stark shoutet sich Ryo hier in den Vordergrund. Und auch das restliche Soundgerüst erinnert einfach sehr stark an die eigenen Lieder des Japaners.

Volle Kanne aufs Fressbrett gibt es auch mit 'Stockholm', welches wirklich keine Gefangenen nimmt. Hier gibt es die volle, rohe Seite des Metalcore zu hören und die hat es wirklich in sich. Im Kontrast dazu steht der eher ruhige Beginn von 'Louder Voice', welches sich in Richtung Archtiects entfaltet und somit perfekt Melodie und Härte kombiniert. Wenn ein Lied schon 'Vendetta' heißt kann man sich ziemlich sicher sein, dass nun keine Ballade kommt. Nein, zum Abschluss von "The Path" gibt es noch einen ordentlichen Arschtritt! Insgesamt stecken eher im letzten Drittel die richtig heftigen Lieder, die einem kaum einen Moment zum Durchatmen lassen.

"The Path" ist eine Runde, mit 36 Minuten, aber auch eher kurze Nummer geworden. Die Mischung aus eher melodischen und härteren Stücken ist wirklich gut und es gibt nicht eine Nummer welche sich in irgendeiner Form überflüssig anfühlt. Der Weg weiter nach oben im Bereich des modernen Metal sollte mit dieser Scheibe nun etwas leichter fallen. Für den Olymp muss man dann aber noch eine Schippe drauf legen, dafür fehlt es noch ein bisschen an Eigenständigkeit und frischen Ideen.

Album-VÖ: 18.09.2020