(Recordjet/EdelDistribution)

Nomen est Omen. Noch bevor die aktuelle Pandemie unsere Welt zur Vollbremsung zwang und viele Menschen ins ungeliebte Homeoffice verabschiedete, entschied sich LEMONWOOD Bandchef Justus Maaz das nun erscheinende Debütalbum "Home" zu nennen. Orientiert an Vorbildern wie OASIS oder THE STONE ROSES erschuf die Band aus Berlin einen Longplayer mit zehn Tracks, welchem über die gesamte Spieldauer die Puste nicht ausgeht.

Müsste man die Jungs von LEMONWOOD in eine Schublade stecken, dann stünde darauf wohl so etwas wie Psychedelic Brit-Pop. Doch wer steckt hinter diesem Bandnamen? LEMONWOOD sind Paul Piesker (Bass), Salomon Bosse (Schlagzeug) und Justus Maaz (Gesang, Gitarre, Keyboards), sowie live Alexander Schulz (Gitarre), allesamt geboren und lebend in Berlin. Sänger Maaz ist gleichzeitig Songwriter und Produzent der Band. Live hat sich die Band auch ohne Album bereits einen soliden Ruf in der Szene erspielt. Eine breite Soundwall mit klassischen Rockinstrumenten zeichnet ihren Sound aus. Auf "Home" geht die Band jedoch einen Schritt weiter und begibt sich in die experimentellen Hände von Maaz. Mit modernen Produktionstechniken, orchestralen Flächen und Loops wird versucht ein cinematisches und „psychoaktives“ Gesamtwerk zu schaffen. Und das Vertrauen wurde belohnt. LEMONWOOD vermitteln das Gefühl einer größeren Reife, als es ein Debüt erwarten lassen würde.

Das größte Hindernis dürfte es dabei gewesen sein, siebenminütige Songs in ein Popkorsett zu zwingen. Doch Maaz beweist ein talentiertes Händchen, wenn es darum geht Songs an den richtigen Stellen zu reduzieren und in besonders schönen Momenten ausufern zu lassen ('Angel Lane'; 'Echoes Of A Dream'). Das da ein tolles Album auf uns zukommen musste, wusste man aber bereits seit den beiden Vorabnummern 'Hold Me Close' und 'I Wanna Be Your Home':

Weitere Keytracks der Platte finden sich in dem stark an Oasis erinnernden Track 'Who Am I', dem leicht shoegaze-angehauchten 'In A Bubble' oder dem abschließendem '4', welches sich über eine epische Spieldauer von acht Minuten erstreckt und jede Menge Psychedelic zulässt ohne dabei zu verkopft zu klingen.

Bei allen Querverweisen die sich beim Sound von LEMONWOOD aufdrängen, gelingt es der Band stets originelle Stimmungsbilder zu kreieren, ohne dass man Plagiatsvorwürfe erheben müsste. So rettet man Britpop in die 2020er.

Der Song für die Playlist/das Mixtape: 'Who Am I'

Album VÖ: 25.09.20