(Fat Wreck Chords)

Das 25-jährige Bandjubiläum von MAD CADDIES sollte dieses Jahr ausgiebig gefeiert werden. Wie wir alle wissen und merken, geht das leider nicht in diesen Zeiten. Dennoch haben die Jungs aus Santa Barbara/ Kalifornien ein Geschenk für sich und ihre Fans mitgebracht. Die EP "House On Fire" (erscheint erstmal nur digital) mit fünf neuen Songs.

MAD CADDIES waren (und sind) eine Band, die ihrem Sound immer mal wieder neue Facetten mit auf den Weg gibt. Sie werden natürlich niemals Death-Metal-Elemente einbauen (obwohl Death-Ska ein ganz neues Genre wäre), aber die Suche nach neuen Inspirationen, lässt das Sextett gerne in die Musikhistorie eintauchen und fördert so manch überraschenden Ansatz hervor.

Der Opener 'Let It Go' liefert den entspannten Ska, den man von MAD CADDIES lieben und schätzen gelernt hat. Bereits beim zweiten Song 'Waiting For The Real Thing' wird niedrigschwellig ein neuer Sound ausprobiert - mit smoothen Doo-Wop-Elementen und einer großartigen Bläsersektion im Rücken, schaffen es MAD CADDIES die Dekade der teils bombastischen 50er-Jahre in die Jetztzeit zu transportieren. Ziemlich beeindruckend.

'Strange Days' und 'Dogs Of War' sind dann wieder die geliebten Fingerübungen, die so locker aus der Hüfte kommen, dass man immer wieder fasziniert ist, wie es MAD CADDIES schaffen diese eingängigen Nummern aus dem Hemdsärmel zu schütteln. Beste Schwof-Musik, um entspannt über den Dancefloor zu gleiten. Der letzte Track 'Wake My Baby' ist alles andere als Punk (der zugegebenermaßen etwas vermisst wird), aber dennoch der schwungsvollste Song, der im Mittelteil sogar etwas losrockert.

Subjektiv gesehen hätte ich mir mehr "Zunder" gewünscht, aber diese feine Ska/Reggae-EP ist höchstes künstlerisches Niveau. Zudem tut es gut einen positiven Vibe mit auf den Weg zu bekommen.

EP-VÖ (digital): 16.10.2020