(7Hz Recordings / Warner ADA)

Die Schotten von MASON HILL feiern die Veröffentlichung ihres Debüts "Against The Wall" acht Jahre nach Bandgründung. Neben der üblichen aktuellen Verzögerung wegen Corona, gab es auch geschäftliche Gründe, die der Produktion des Albums im Weg standen. Trotzdem haben die Jungs aus Glasgow nicht aufgegeben und können nun voller Stolz eine Platte gefüllt mit einem Dutzend Tracks (Inkl. 2x 'Reprise', der als Intro und Outro dient) präsentieren, die dem Modern Rock zugeordnet werden können. Oder Classic-Rock mit Heavy-Kante. Wie auch immer die Schublade heissen soll - Fans von Black Stone Cherry, The Wild! oder Buffalo Summer dürften viel Freude haben.

Songs aus vergangenen Jahren hatten immer einen angenehmen Southern-Rock-Einschlag, den MASON HILL auf ihrer aktuelle Scheibe gerne konserviert hätten. Die Produktion von "Against The Wall" klingt sehr klar und nutzt alle Spielereien, die so ein Studioaufenthalt hergibt. Der Fünfer hat sich ausgiebig bedient, um die Songs in den Fokus zu stellen, dabei aber versucht genug Power und Eingängigkeit zu generieren, dass der Zuhörer im besten Fall gefesselt den Kompositionen lauscht. Rock 'n Roll ist das Zauberwort.

Das Problem an dem Album ist allerdings, dass es genau auf die Zielgruppe der Staind oder Alter Bridge-Fans zugeschnitten ist und überhaupt nicht vom eingeschlagenen Weg abbiegt, um mal neue Elemente auszuprobieren oder überraschende Songwriting-Ideen einzubringen. Als neutraler Hörer hat man bereits nach den ersten Takten eines Songs die offensichtlichen Hooks im Vorfeld parat und weiß, wie sich die Struktur des jeweiligen Liedes entwickelt. Im Grunde wird die volle Klischeenummer gefahren - das aber so konsequent und beeindruckend professionell, dass man MASON HILL attestieren muss, dass ihre songwriterischen Qualitäten aus dem Einheitsbrei nordamerikanischer Vorbilder etwas hervorstechen kann.

Ob nun 'No Regret', 'Broken Son' oder 'DNA' - alles schon mal gehört, aber der Vortrag überzeugt trotz allem. Wie ein Bastard aus Papa Roach und Nickelback, was auch die ruhigeren (fast schon schwülstigen) Songs wie 'Who We Are' oder 'Out Of Reach' teilweise erklärt, da MASON HILL den Eindruck vermitteln, dass sie es möglichst viel Zielgruppen-Klientel recht machen möchten.

Machens klingt arg nach Blaupause, aber einige Songs sind schön heavy arrangiert. Zudem machen die Jungs einen authentischen Anschein, so dass man die Platte guten Gewissens Fans der genannten Referenzen ans Herz legen kann. Ein bisschen mehr Eigenständigkeit beim nächsten Mal, dann dürfte der Name MASON HILL prominenter in Erscheinung treten.

Album-VÖ: 05.03.2021