(Fearless Records/Spinefarm Records)
Die Jungs von WAGE WAR liefern mit "Manic" ihr inzwischen viertes Album ab. Metalcore der alten Schule könnte man es nennen, wo doch so viele große Bands der Szene ihren Stil komplett geändert haben. Das Vorgängerwerk "Pressure" konnte zwar damals nicht so wirklich bei mir zünden, aber genug Potential war vorhanden, um sich gespannt dem neusten Output der US-Amerikaner zuzuwenden.
Mit 'Relapse' gibt es genau das was man erwartet, d.h. harte Riffs, tiefe Growls und catchige Clean Vocals. Hört sich gut an, kommt aber auch ohne große Höhepunkte daher. Der Beat knallt recht ordentlich bei 'Teeth', welches aber fast komplett das gleiche Programm wie sein Vorgänger abspult. Die extremen Elektronikelemente bei 'Manic' fallen sofort auf und geben dem Lied seinen ganz eigenen Stil und trotzdem stimmt die Härte. Wirklich erfrischend anders und mit unter drei Minuten auch schön knackig kurz.
'High Horse' prescht auch wunderbar hardcoreig nach vorne und teilt dabei schön ein paar Schläge in die Fresse aus. 'Circle The Drain' schaltet dann wieder ein paar Gänge zurück und gibt den melodiösen Teilen wieder mehr Raum zum Atmen. 'Godspeed' trifft da schon wieder mehr meinen Geschmack, ist mir im Refrain aber schon wieder fast eine Nummer zu soft. 'Death Roll' kommt teilweise schon fast wie Technical Death Metal daher und baut dann da irgendwie doch noch ein klassisches Solo mit ein. Insgesamt fällt auf, dass "Manic" deutlich böser und agressiver daherkommt als "Pressure".

Photo courtesy of Fearless Records
'Slow Burn' kann die Flamme nicht so ganz zünden in meinen Augen, zu viele Lieder bereits in diesem Stil gehört und das oft auch in besser. Auch das ruhige 'Never Said Goodbye' läuft recht emotionslos an mir vorbei. Auch 'True Colors' und 'If Tomorrow Never Comes' sind dann leider recht generische Stücke, die mich nicht weiter groß gereizt haben.
Der Titeltrack 'Manic' und insgesamt der Mittelteil zeigen schon auf was in WAGE WAR steckt. Aber die vielen anderen, fast immer nach demselben Schema verlaufenden, Metalcore Stücke lassen leider das gewisse Etwas vermissen. Grade diese Experimentierfreude tut "Manic" aber gut und hebt es locker eine Stufe über "Pressure". Vielleicht kann Album Nummer Fünf ja genau dort ansetzen und die Jungs so zu einem gewissen Signature Sound finden.
Anspieltipps: 'Manic', 'High Horse', 'Death Roll'
Album-VÖ: 01.10.2021