Konzerte, wie man sie mal gewohnt war, hat es wohl für die meisten Menschen lange nicht mehr gegeben. FIDDLER'S GREEN haben nun aber unter 2G Auflangen ihre verschobene Jubiläumstour am 11.11.2021 im Musikzentrum in Hannover nachgeholt. Und das heißt das Körperkontakt und auch Pogo erlaubt waren und auch keine Maskenpflicht herrschte, wenn auch nicht jeder Besucher auf die Maske verzichtete. Das Konzert wurde aufgrund der pandemischen Lage vom Pavillon ins Musikzentrum verlegt und deswegen spielte die Band auf einer so kleinen Bühne, wie seit langer Zeit nicht mehr und das hatte durchaus etwas Besonderes. Mit knapp 400 Gästen war die Show ganz gut besucht, wenn auch nicht ausverkauft.

Der Einlass war hier ja schon eine spannende Sache, denn wie schnell würde er gehen und wie genau nimmt man die 2G-Kontrolle? Und ja, die Impfpässe und Ausweise wurden sehr genau kontrolliert und der Einlass ging dann auch ohne weitere Probleme über die Bühne. Zu Beginn war es doch noch sehr leer im Musikzentrum und man hatte etwas Angst das es zu leer bleiben würde, aber es füllte sich dann über die eine Stunde bis zum Beginn sehr gut.

Pünktlich um 20 Uhr enterten die Jungs und das Mädel von SAINT CITY ORCHESTRA aus der Schweiz die Bühne. Die Mischung aus Punk und Folk passt musikalisch wirklich ideal als Support von FIDDLER'S GREEN. So hatte die Band wirklich keinerlei Probleme die Masse in Bewegung zu bringen. Das Set ging auch über 45 Minuten und so gab es viel Platz die Musik kennenzulernen. Wenn man die Reaktionen der Masse richtig gedeutet hat, müssten SAINT CITY ORCHESTRA an diesem Abend viele neue Fans dazugewonnen haben.

Photo courtesy of Gestromt

Nach einem sehr fixen Umbau ging es um 21 Uhr auch direkt mit FIDDLER'S GREEN weiter. Der Start mit 'Whiskey In The Jar' war sehr gelungen. Ist es nicht nur auf dem aktuellen Album, sondern sicherlich auch in der Version von Metallica weltbekannt. Es folgte ein Querschnitt durch 30 Jahre Bandgeschichte, genau wie es sich für ein Jubiläumsshow gehört. Hier reihte sich quasi Hit an Hit. Die Menge tobte wirklich durchgehend und auch die Wall Of Folk wurde mehr oder weniger erfolgreich bei 'Rocky Road to Dublin' durchgeführt. Der Alkoholpegel eines manchen Besuchers, machte es nur vielleicht etwas schwerer als gedacht. Sänger Albi war auch sichtlich von dem Verhalten von ein bis zwei Besuchern genervt, was dem Spaß aber sicherlich keinen Abbruch tat. Tatsächlich führte es sogar zu einem spontanen Gitarrencover von Slayers Raining Blood durch Pat Prziwara.

Zum Pub Klassiker 'John Kanaka' wurden auch ganz klassisch die Künste im Becherspiel zum Besten gegeben, diesmal aber mit Sau coolen Brillen im Neonlook, ein klares Highlight der Show. Am Ende gab es auch noch satte vier Zugaben, aufgeteilt in zwei Blocks, und nach einer über zwei Stunden langen Show war der Zauber LIvekonzert leider schon wieder vorbei. Zum traditionellen Abschied mit '25 Blarney Roses' wurden dann auch wieder die Damen aus dem Publikum auf die Bühne gebeten. Und auch ein langhaariger Mann durfte ausnahmsweise die Bühne betreten.

Man merkte deutlich wie sehr die Menge es vermisst hat zu Livemusik mal so richtig ohne Einschränkungen feiern zu dürfen. Ob es demnächst nach diesem Vorbild weitere Konzerte geben wird ist leider dieser Zeiten mehr als fraglich. Umso mehr werden alle Anwesenden diesen Abend wohl noch länger im Gedächtnis behalten.