(Arising Empire/Kontor New Media)

Das 2018er Debütalbum "Lifeline" der deutschen Post-Hardcore Band OUR MIRAGE fand ich seinerzeit recht solide und ich zog das Fazit, dass die Band sehr viel Potential hat. Das 2020er Folgealbum "Unseen Relations" habe ich aber gar nicht gehört, daher wurde es nun Zeit dem dritten Langspieler namens "Eclipse" meine volle Aufmerksamkeit zu schenken.

'Awakening' überrascht direkt zu Beginn mit einem Rap-Part und liefert mir damit etwas was ich so nicht erwartet habe. Die restlichen Elemente erinnern aber soundtechnisch weiterhin stark an die Band welche ich 2018 kennengelernt habe. 'Black Hole' könnte dann auch genau so von "Lifeline" stammen. Emotionaler Gesang wechselt sich hier mit härteren Shouts ab und Depressionen scheinen weiterhin das vorherrschende Thema bei OUR MIRAGE zu sein. 'Through The Night' geht in ziemlich ähnlicher Art weiter und weiß nicht wirklich ein Ausrufezeichen zu setzen. 'Suffocating' kommt dagegen eher wie eine Ballade daher und ist wirklich sehr gefühlvoll. Ein wirklich schönes Stück, was sich sehr gut hören lässt. Ein bisschen mehr Wumms bietet 'Learn To Be Alone', was in meinen Augen sehr passend ist.

Zu wenig bleibt mir dann wieder bei 'Help Me Out!' hängen, hier fehlt einfach ein bisschen das Besondere um den Song prägnanter zu machen. Und auch zu 'Remedy' kann ich nur wenig schreiben da sich die einzelnen Lieder einfach zu ähnlich sind. Nun kommen wir aber zum Titeltrack 'Eclipse', da muss jetzt aber ja was hängen bleiben. Tja es ist wirklich kein schlechtes Lied und der Breakdown ist eine gern gehörte Abwechslung, aber irgendwie ist mir das auch ein bisschen zu wenig. Vor allem bei Titel 11 auf einem Album. Das Finale gibt es dann mit 'Summertown' eine Video-Single von diesem Sommer inklusive Gastauftritt der Breakdown Bros. Das passt zwar jetzt überhaupt nicht zur Jahreszeit, wenn "Eclipse" letztendlich erscheint, ist aber ein richtig positiver Song und versprüht tonnenweise Energie. Tatsächlich wünschte ich mir das es mehr dieser Lieder geben würde, da sie genau die nötige Abwechslung mit in den Mix bringen würden.

Der Anfang und das Ende sind sehr vielversprechend, aber insgesamt ist "Eclipse" viel zu gleichförmig angelegt und viele Lieder sind einfach eine Ecke zu lang. Vom Stil her orientiert man sich immernoch sehr großzügig bei The Amity Affliction, ohne aber deren Qualität erreichen zu können. Wenn man nicht langsam ein paar mehr Experimente wagt droht OUR MIRAGE leider in der Mittelmäßigkeit zu versinken und ich denke die Jungs haben eigentlich genug Know How um das verhindern zu können.

Album-VÖ: 25.11.2022