Die Bayern von SCHANDMAUL befanden sich zuletzt auf Tour zu ihrem neuen Album "Knüppel Aus Dem Sack", mit dem sie sich wieder mehr ihrer rockigen Seite widmen. Mit im Gepäck hatten sie die Celtic Rock Band TIRNANOG und so war alles aufgetischt für eine fesche Sause im Capitol in Hannover.

Der Ticketpreis von 50€ hatte es aber wirklich in sich und das hinterlässt auch seine Spuren. So ist das Obergeschoss komplett gesperrt, aber unten wird es recht voll, wenn auch nicht zu voll. Definitiv ist es aber das schlechtbesuchteste Konzert der Band was ich in den letzten Jahren erlebt habe. Der Preis wirkt sich auch auf den Altersschnitt aus, so fällt dieser deutlich älter aus als gewohnt, die jüngere Generation ist nur sehr vereinzelt im Publikum zu finden. Das mag viele unterschiedliche Gründe haben, auch das SCHANDMAUL sich zwischenzeitig haarscharf an der Grenze zum Schlager bewegt haben spielt hier sicherlich mit rein.

Um 20 Uhr geht es dann erstmal los mit TIRNANOG welche eine gelungene Show abliefern, das Publikum durchaus zu animieren wissen und so ein perfektes Aufwärmprogramm spendieren. Der rockige Sound passt sehr gut zum Hauptact und so hat man sich hier wirklich einen recht unbekannten, aber  passenden Support ausgesucht, der direkt für seine Headlinertour im nächsten Frühjahr werben kann.

Kurz vor 21 Uhr betreten dann SCHANDMAUL die Bühne und wie es sich für eine Album-Tour gehört werden auch hauptsächlich Stücke vom neuen Album zum Besten gegeben. Insgesamt neun Stück sollen es am Ende sein und sie kommen live wirklich gut zur Geltung, die Energie der Klassiker setzen sie aber leider nicht frei. Insgesamt lässt sich das Publikum auch nicht zur ganz großen Party animieren. MItgeklatscht wird hier sehr fleißig, aber das Tanzen und Springen was sonst an der Tagesordnung stand wird nur von wenigen Fans vollzogen. Zu 'Walpurgisnacht' habe ich wahrscheinlich noch nie so viele Menschen still stehen gesehen, was wirklich schade ist. Die Band gibt sich viel Mühe bei der Interaktion mit dem Publikum, aber so wirklich will der Funke nie überspringen, so ganz glücklich scheint man damit auch nicht zu sein. Trotzdem bietet man mit 22 Liedern eine gut gemischte und umfangreiche Setlist an, wobei man aber merkt, dass grade die neueren Lieder es viel schwerer haben zu zünden, als die Alltime-Klassiker. Wenn man beim 'Wandersmann' aber ein bisschen improvisiert ist das sehr schön und heizt auch die Stimmung ordentlich an.

Im Endeffekt war es ein gelungener Abend und eine durchaus solide Show. Die ein bisschen unter dem Publikum gelitten hat und bei der 50€ vielen einfach zu teuer war. Aber warum Konzerte heute ja leider so teuer sind und man froh sein kann wenn sie überhaupt stattfinden sollte wahrscheinlich jedem hier klar sein.